Erst recht ausgewogen

Schwangerschaft: Diese Dinge sollten auf dem Speiseplan stehen

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Berlin -

In der Schwangerschaft isst man für zwei – so das häufige Vorurteil. Doch stimmt es, dass Schwangere einen doppelt so hohen Kalorienbedarf haben? Worauf sollte man neun Monate lang besser verzichten und welche Lebensmittel sollten besonders häufig auf dem Speiseplan stehen? Eine Übersicht zum Download gibt es hier

Viele Frauen nehmen sich vor, in der Schwangerschaft besonders gesund zu essen. Doch was bedeutet eigentlich „besonders gesund“? Und was macht man, wenn Übelkeit den Appetit verdirbt? Um in den neun Monaten eine gute Nährstoffversorgung zu erzielen, sollten sich Frauen am besten schon vor der Schwangerschaft mit dem Thema Ernährung auseinandersetzten. Erlaubt ist, was schmeckt – bis auf wenige Ausnahmen. Einen Sonderfall stellt die vegane Ernährung dar. Hier sollte der/die Gynäkolog:in mit einbezogen werden. Im gemeinsamen Gespräch lassen sich Wege finden, wie Mangelerscheinungen vermieden werden können.

Vitamine – Obst & Gemüse

Je bunter der Speiseplan, desto besser die Nährstoffversorgung. Diesen Tipp können Apotheker:innen und PTAs ihren schwangeren Kundinnen mitgeben. Dabei können Obst und Gemüse ruhig bis zu sechsmal täglich auf dem Speiseplan stehen. Um möglichst viele Vitamine zu erhalten, empfiehlt sich für Gemüse vor allem die Zubereitung im Dampfgarer. Dennoch: Die Supplementierung von Folsäure und Jod sollte auch bei ausgewogenem Speiseplan erfolgen.

Übelkeit – Eher kleine Mahlzeiten zu sich nehmen

Frauen, die mehrere Wochen von Schwangerschaftsübelkeit betroffen sind, haben wenig Spaß an Ernährung. Das Essen wird besonders morgens viel mehr zur Pflicht, als dass es sich um Genuss handelt. Innerhalb des Beratungsgespräches sollte darauf hingewiesen werden, dass es wichtig ist zu frühstücken. Wer keinen Appetit hat, der sollte es mit kleinen Mahlzeiten probieren. Schwangere profitieren auch im letzten Trimenon von mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt. Sodbrennen oder andere gastro-intestinale Beschwerden können hierdurch abgemildert werden. Tabletten mit speziellen B-Vitaminen können ebenfalls dazu beitragen Übelkeitserscheinungen zu lindern.

Ablehnung gegenüber Fisch und Fleisch

Nicht selten verändert sich der Geschmack während der Schwangerschaft. Einige Frauen lehnen vor allem rotes Fleisch ab. Dabei ist Fleisch einer der wichtigsten Vitamin-B12-Lieferanten. Zweimal die Woche sollte daher mageres, vorzugsweise rotes Fleisch, auf dem Speiseplan stehen. Wer kein Fleisch isst, der sollte Vitamin B12 auf jeden Fall in Tablettenform zu sich nehmen. Und wie sieht es aus mit Fisch? Von Sushi, Sashimi & Co. sollten Schwangere bekanntlich besser die Finger lassen. Zu groß ist die Gefahr, sich mit Listerien zu infizieren. Das gilt übrigens auch für nicht durchgebratenes Fleisch. Fisch ist ein guter Jod-Lieferant und sollte ebenfalls regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

Genussmittel – Von Kaffee bis Alkohol

Alkohol ist in der Schwangerschaft tabu. Das Ungeborene kann bereits im Mutterleib abhängig werden und nach der Geburt unter Entzugserscheinungen leiden. Beim Thema Rauchen scheiden sich die Geister. Vielen Frauen wird gesagt, dass der Stress für das Baby durch einen abrupten Rauchstopp viel schlimmer sei als das moderate Rauchen. Mediziner:innen haben hier eine eindeutige Empfehlung: Rauchen in der Schwangerschaft ist ein No-Go. Prinzipiell sollten Frauen schon vor einer geplanten Schwangerschaft aufhören zu rauchen, spätestens aber dann, wenn sie von der Schwangerschaft erfahren. Bei Coffein gilt es, den Konsum einzuschränken. Auf die eine Tasse Kaffee am Morgen müssen Frauen nicht grundsätzlich verzichten.

Vegan durch die Schwangerschaft

Frauen, die sich vegan ernähren, sollten generell gewisse Vitamine und Mineralstoffe supplementieren. In der Schwangerschaft wird – neben der generellen Empfehlung für Folsäure und Jod – die zusätzliche Einnahme kritischer Nährstoffe, wie beispielsweise Eisen und Vitamin B12 nochmal wichtiger. Nur, wenn der weibliche Organismus ausreichend versorgt ist, kann sich der Embryo normal entwickeln. Ob eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft unbedenklich ist, ist bei Ernährungsexpert:innen immer wieder Teil kontroverser Diskussionen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät von einer veganen Ernährung während der Schwangerschaft ab. Folgen eines Vitamin- und Mineralstoffmangels für das Kind können unter anderem Blutbildungsstörungen und Wachstumsverzögerungen sein. Teilweise kann es auch zu dauerhaften neurologischen Störungen kommen.

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