Milchpumpe und Stillhütchen

Mit diesen Hilfsmitteln klappt das Stillen

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Berlin -

Die Stillzeit ist ebenso wie die Schwangerschaft eine aufregende Zeit. Nicht immer klappt das Stillen auf Anhieb. Einige Hilfsmittel können jedoch helfen. So sollte der intensiven Bindung zwischen Mutter und Kind nichts im Wege stehen und diese gestärkt werden. Eine Übersicht zum Download gibt es hier

Im Grunde genommen ist Stillen das Natürlichste der Welt. Dennoch kann es zu Schwierigkeiten kommen: Frauen können unter Schmerzen in den Brüsten leiden, das Entstehen von Entzündungen und Schwellungen ist möglich. Außerdem kann der Milchfluss gestört sein. Treten solche Beschwerden auf, wird das Stillen schnell zu einer Herausforderung für Mutter und Kind. Doch das muss nicht sein – einige Hilfsmittel erleichtern den Prozess enorm.

Vor allem bei Frühgeburten kommt es häufig dazu, dass der Milchfluss der Mutter noch nicht ausreichend ist. Aber auch bei Reifgeborenen kann es Probleme durch zu wenig Milch geben. Andererseits bildet sich in manchen Fällen auch ein Milchstau: Dabei fließt die Milch nicht richtig aus der Brust ab. Das Gewebe kann sich verhärten und druckempfindlich sein. Dies führt beim Stillen und auch im Alltag zu starken Schmerzen, die den Stillvorgang möglicherweise behindern.

Eine Milchpumpe kann helfen – aber welche?

Eine Milchpumpe kann hilfreich sein und den Alltag erleichtern: Dabei wird zwischen manuellen und elektrischen Milchpumpen unterschieden. Welche Milchpumpe in Frage kommt, hängt unter anderem von den persönlichen Umständen ab und davon, wie oft abgepumpt werden soll. Außerdem muss berücksichtigt werden, in welchem Stadium der Stillzeit sich Mutter und Kind befinden. Wird das Baby ausschließlich gestillt oder erhält es bereits Beikost? In einigen Fällen müssen zum Beispiel alle Milchmahlzeiten abgepumpt werden, weil das Kind die Brustwarze nicht fassen kann. Ist die Frau viel unterwegs oder berufstätig, kann auch das eine Rolle bei der Auswahl der Milchpumpe spielen.

Manuelle Modelle sind grundsätzlich günstiger und vor allem für gelegentliches Abpumpen geeignet. Denn bei der Anwendung muss durchgehend mit der Hand gepumpt werden, um ein Vakuum zu erzeugen. Nur dann fließt die Milch aus der Brust. Das kann auf Dauer jedoch anstrengend sein. Daher kommen manuelle Pumpen meist eher zum Ende der Stillzeit zum Einsatz, wenn die Milchmahlzeiten abnehmen und keine größeren Mengen mehr abgepumpt werden müssen.

Heutzutage werden meist elektrische Modelle verwendet: Hier übernimmt ein Motor das Pumpen. Das Abpumpen kann sowohl an nur einer Brust wie auch an beiden Brüsten gleichzeitig erfolgen. Spezielle Doppelmilchpumpen sind vor allem dann sinnvoll, wenn die Mutter wieder arbeiten geht oder das Kind aus anderen Gründen häufig mit dem Fläschchen ernährt wird. Denn so wird in kurzer Zeit besonders viel Milch abgepumpt. Spezielle Beutel für die Aufbewahrung in Kühlschrank oder Gefrierfach sind für die Lagerung am besten geeignet.

Stillhütchen: Sinnvoll für Mutter und Kind

Für den Stillprozess können außerdem Stillhütchen als Hilfsmittel in Frage kommen: Dabei handelt es sich um Silikonhütchen, die während des Stillens auf die Brustwarze aufgesetzt werden. Zum einen wird dadurch das Saugen für das Baby erleichtert, da der Mund nicht so weit geöffnet werden muss. Dies kann bei saugschwachen Kindern wie Frühchen helfen, den Milchfluss zu verbessern. Zum anderen wird die empfindliche Region um die Brustwarze der Mutter geschützt. Auch bei besonderer Brustwarzenform wie Flach- oder Hohlwarzen können die vorgeformten Stillhütchen helfen.

Wichtig ist dabei, auf die richtige Größe und Form zu achten: Entscheidend ist hier der Durchmesser der Brustwarze und nicht die Größe des Vorhofs. Die Hütchen müssen gut passen – sie dürfen weder zu groß noch zu klein sein. Verfügbar sind die Größen S (klein), M (mittel) und L (groß) mit Durchmessern zwischen 18 und 22 Millimetern. Zur Auswahl stehen außerdem konische und kirschförmige Stillhütchen.

Thermokompressen: Erleichterung für die Brust

Ein weiteres nützliches Hilfsmittel stellen spezielle Kalt-Warm-Kompressen für die Brust dar. Erwärmt können sie helfen den Milchfluss anzuregen, in kaltem Zustand lindern sie in der Regel Spannungsgefühle und Schmerzen. Die Kompressen sind meist mit Gelperlen gefüllt, damit sie sich gut der Brustform anpassen. Für die Brustwarze gibt es eine kleine Aussparung, damit Reizungen verhindert werden. Oft können die Kissen in den Pumpentrichter integriert werden, um auch während des Stillvorgangs zum Einsatz zu kommen.

Stilleinlagen für den Alltag

Für den Alltag haben sich außerdem spezielle Stilleinlagen bewährt. Denn auch wenn gerade nicht gestillt oder abgepumpt wird, kann es zum Milchaustritt kommen. Für die Frauen ist das unangenehm, denn oftmals bilden sich bei größeren Mengen unschöne Flecken auf der Kleidung. Stilleinlagen werden in den BH gelegt, je nach Material können sie ein- oder mehrfach verwendet werden. Waschbare Stilleinlagen bestehen meist aus verschiedenen Materialien, die einen Saugkern umfassen. Unabhängig von den verschiedenen Hilfsmitteln ist auch eine ausreichende Versorgung mit Folsäure in der Stillzeit wichtig, um Mutter und Kind optimal zu versorgen.

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