USA

Cannabis-Apotheke macht Pfadfinderin glücklich

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Berlin -

In Amerika ist es wieder so weit. Seit Anfang des Jahres sind überall Mädchen unterwegs, die Kekse verkaufen. Der Erlös kommt karitativen Projekten zugute. Oft gehen die Pfadfinderinnen von Haus zu Haus. Ein neunjähriges Mädchen aus San Diego hatte aber eine andere Verkaufstaktik gewählt. Mit durchschlagendem Erfolg: Sie verkaufte 312 Keks-Schachteln in nur wenigen Stunden. 

Ob die junge Pfadfinderin wusste, dass Cannabis den Appetit anregt, ist nicht überliefert. Fakt ist: Die junge Amerikanerin ging nicht von Haus zu Haus, um ihre Pfadfinderkekse zu verkaufen, sondern stellte sich vor eine Cannabis-Apotheke in San Diego. Mit ihrer cleveren Verkaufsstrategie hat sie viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Innerhalb von sechs Stunden habe sie auf diese Weise 312 Keks-Schachteln verkauft, erzählte ihr Vater dem Nachrichtenportal ABC 10 News.

Die Cannabis-Apotheke hat das Mädchen nach Kräften unterstützt. Die Betreiber posteten ein Foto mit der Pfadfinderin auf Instagram und schrieben: „Holt euch ein paar Pfadfinderkekse!“ Sie forderten außerdem alle Kunden auf, auch Freunde zum Einkaufen mitzubringen. Denn einkaufen mache mit Freunden mehr Spaß.

Die Aktion der Neunjährigen stieß allerdings auch auf Kritik. Denn laut der „Girls Scout”-Regeln dürfen die Pfadfinderinnen nichts auf einem privaten Grundstück oder auf einem Gelände, das von der Öffentlichkeit genutzt wird, verkaufen. Da das Mädchen allerdings keinen Verkaufsstand aufbaute, sondern offenbar mit einem Bollerwagen vor der Cannabis-Apotheke auf und ab marschierte, bewegte sie sich wohl in einer Grauzone, berichtet das US-News-Portal Today.

Eine Sprecherin der örtlichen Girls Scout-Organisation sagte der San Diego Union-Tribune, dass man die Angelegenheit derzeit nicht untersucht, zumal die Identität der Neunjährigen gar nicht bekannt sei. Man gehe davon aus, dass das Mädchen und seine Familie in guter Absicht gehandelt hätten. Viele Verstöße gegen die Richtlinien beim Keksverkauf würden entstehen, weil Eltern schlicht nicht alle Regeln kennen. Dennoch sprach die Sprecherin von Konsequenzen, sollte es zu wiederholten Aktionen kommen.

Die Idee der jungen Pfadfinderin ist allerdings nicht neu. Der Standort vor einer Apotheke scheint für Kekse-Verkauf äußerst förderlich zu sein. Bereits 2014 wurde die Organisation America Colorado aufgrund der bestehenden Vorschriften aufgefordert, eine Erklärung abzugeben, nachdem eine Pfadfinderin mehr als 100 Schachteln Kekse in zwei Stunden vor einer Apotheke in San Francisco verkauft hatte.

Sprecherin der Pfadfinderinnen der USA sagte der LA Times, dass jede Region eigene Entscheidungen darüber trifft, wie das Keks-Programm läuft. Die Sicherheit und das Wohlergehen der rund 14.000 Mädchen stehe aber immer im Vordergrund. So verbietet beispielsweise die regionale Girls Scout-Organisation in Colorado den jungen Pfadfinderinnen, Kekse vor Marihuana-, Spirituosenläden oder Bars zu verkaufen.

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