COPD, Asthma & Covid-19

Wenn der Husten chronisch wird

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Berlin -

Husten ist meist fester Bestandteil eines Erkältungsinfektes. In einigen Fällen kann er chronisch werden und Betroffene über Wochen und Monate hinweg plagen. Die Ursachen sind ebenso vielfältig wie die Symptomatik selbst.

Im Grunde genommen ist Husten ein Schutzmechanismus des Körpers: Dringen Fremdkörper oder Krankheitserreger in die Atemwege ein, sollen sie möglichst schnell wieder nach außen befördert werden. Dieser Mechanismus liegt vor allem bei akutem Husten zugrunde. Ist ein Infekt besonders hartnäckig, kann der Husten sich über Wochen hinweg ziehen und auch dann noch anhalten, wenn die anderen Symptome bereits lange abgeklungen sind.

Chronischer Husten: Wann und warum?

Ab einer Dauer von mehr als acht Wochen ist die Rede von einem chronischen Husten. Dieser ist oft Bestandteil einer Lungenerkrankung wie Asthma oder COPD, aber auch bei Covid-19 kann der Husten über Wochen andauern. Der Husten kann dabei sowohl trocken als auch produktiv sein. Beim trockenen Husten steht meist eine Überreizung der Atemwege im Fokus. Er geht häufig mit einem Räusperzwang einher, charakteristisch ist das „Kitzeln im Hals“, welches immer wieder zu Hustenattacken führt. Bei einem produktiven Husten hingegen versucht der Körper vermehrtes Sekret loszuwerden.

Doch nicht nur Infekte oder chronische Erkrankungen können zu Husten führen, auch verschiedene Wirkstoffe können einen Reizhusten begünstigen – darunter ACE-Hemmer, Betablocker, Fentanyl, Amiodaron oder Kortison. Ursache ist eine Hemmung der Bradykinin-abbauenden Kininasen. Vermehrtes Bradykinin führt zu einer Verkrampfung der Bronchien, welche den Hustenreiz auslöst.

Postviraler Husten bei Covid-19

Husten gilt als Leitsymptom für Covid-19. Oft hält er auch hier ungewöhnlich lange an. Obwohl sie als genesen gelten, klagen Covid-Erkrankte häufig noch lange über Beschwerden, insbesondere auch über einen langanhaltenden postviralen Husten. Viele Betroffene brauchen Wochen und Monate, um sich von der Erkrankung zu erholen. Mögliche Langzeitschäden der Lunge können zu Kurzatmigkeit und Atemnot führen.

Das pharmazeutische Unternehmen Pohl-Boskamp startet jetzt in Deutschland eine multizentrische, placebokontrollierte Studie, in der ELOM-080, der Wirkstoff des Atemwegstherapeutikums GeloMyrtol forte, als zusätzlicher Baustein in der Therapie von COVID-19-Patienten untersucht. Die Studienergebnisse könnten für die häusliche Behandlung von Patienten von hoher Relevanz sein.

„Mit ELOM-080 wird in der COVARI-Studie ein Destillat untersucht, das als einziges pflanzliches Arzneimittel seit Jahrzehnten zur Behandlung sowohl von Bronchitis als auch Sinusitis in ärztlichen Leitlinien empfohlen wird“, erklärt Marianne Boskamp, Inhaberin der Firma. Ergänzend zu der gängigen Therapie mit dem antiviralen Wirkstoff Remdesivir und dem entzündungshemmenden Präparat Dexamethason soll geprüft werden, ob sich der Krankheitsverlauf durch die medikamentöse Unterstützung der Selbstreinigungskräfte der Atemwege verbessern und verkürzen lässt.

 

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