Worauf deuten die Beschwerden hin?

Grippe, Erkältung, Heuschnupfen oder doch Corona

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Berlin -

Ähnliche Symptomatik: Bei allen vier Erkrankungen kann es zu ähnlichen Symptomen kommen. Neben allgemeiner Abgeschlagenheit kommt es, mit unterschiedlicher Häufigkeit, zu Halsschmerzen und Husten. Die Grippesaison ist noch nicht vorbei – in manchen Teilen Deutschlands ist die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen stark erhöht. Auch einfache Erkältungen treten bei dem derzeitigen nass-kalten Wetter häufig auf. Die Infektionszahlen der an Covid-19 Erkrankten steigt und die Heuschnupfensaison ist gestartet. Anhand der Inkubationszeit und dem Verlauf lässt sich oftmals darauf schließen, um welche Erkrankung es sich handelt.

Der Satz „Ich habe die Grippe.“ gilt häufig als Synonym für „Ich bin erkältet.“ Erkrankte machen oft keinen Unterschied zwischen einer harmlosen Erkältung und der richtigen Virusgrippe. In diesem Winter kam noch eine weitere Infektionskrankheit dazu: Covid-19, ausgelöst durch das Virus SARS-CoV-2. Die Erkrankung führt es zu einer ähnlichen Symptomatik wie bei einer Lungenentzündung – es kommt zu Husten und Atembeschwerden. Da es sich um eine neu aufgetretene Erkrankung handelt, sind viele Bürger verunsichert und vermuten bei sich eine Corona-Infektion. In zahlreichen Städten wurden Anlaufstellen und Zentren für Schnelltests eröffnet.

Bereits seit Mitte Februar klagen die ersten Patienten über Heuschnupfensymptome – hier beginnt die Blütezeit der sogenannten Frühblüher wie Haselnuss und Erle. Neben einer laufenden Nase und brennenden Augen kann die Allergie bei manchen Menschen auch Atembeschwerden und Hustenreiz auslösen. Hier besteht gerade bei verunsicherten Patienten eine mögliche Verwechslungsgefahr mit anderen Krankheiten.

Influenza

Die Symptomatik einer Influenza-Infektion verschlimmert sich relativ schnell, die Inkubationszeit reicht von wenigen Stunden bis zu drei Tagen. Betroffene fühlen sich schlapp und haben ein starkes Krankheitsgefühl. Häufig geht der plötzliche Beginn mit trockenem Husten und hohem Fieber einher. Die Grippe wird häufig von Schüttelfrost und Fieber, sowie starken Kopf- und Gliederschmerzen begleitet. Der Husten bleibt unproduktiv.

Auch nach Abklingen der Symptome fühlen sich die Betroffen für längere Zeit geschwächt. Nicht komplett auskuriert, kann es zu schweren Folgeschäden kommen. Gefürchtet sind vor allem eine Herzmuskel- oder Hirnhautentzündung. Schwere Krankheitsverläufe können vor allem bei Risikogruppen auftreten. Hierzu zählen neben älteren Personen, Schwangeren und Kindern auch Menschen mit Vorerkrankungen.

Erkältung

Eine Erkältung dauert meistens sieben bis zehn Tage. Der Allgemeinzustand verschlechtert sich langsamer als bei einer Grippe und es kommt selten zu hohem Fieber und Schüttelfrost. Auch die für die Influenza typischen starken Gliederschmerzen bleiben meistens aus. Als initiales Symptom stehen Halsschmerzen, diese können von Schluckbeschwerden begleitet werden. Kurze Zeit später setzt meist Schnupfen ein, gerade zum Abend hin ist die Nase meist verstopft. Husten tritt meist ab dem fünften Tag der Erkältung auf, dieser ist zunächst unproduktiv. Bei anhaltenden Beschwerden kann der Husten produktiv werden, die Gabe von Mucolytika und Sekretolytika kann das Sekret verflüssigen, das Abhusten erleichtern und eine Sekundärinfektion verhindern. Nach neun bis elf Tagen klingen die Symptome meistens ab.

Covid-19

Bei dem Virus SARS-CoV-19 handelt es sich um einen bisher unbekannten Vertreter der Coronaviren. Aussagen über „typische“ Symptome lassen sich nur schwer treffen, da die Krankheitsverläufe unspezifisch und vielfältig sind. Teilweise verläuft eine Infektion symptomlos. Eine Infektion führt bei der Mehrzahl der Patienten jedoch zu verschiedenen Atemwegsproblemen und grippeähnlichen Symptomen: Erkrankte leiden unter trockenem Husten, Atemproblemen und Fieber. Zum Teil kommt es zu Durchfällen. Anfänglich wurde Covid-19 als virale Lungenentzündung unbekannter Ursache behandelt. In Deutschland ist bereits der Verdacht meldepflichtig. Wer vermutet, sich mit SARS-CoV-2 infiziert zu haben sollte seinen Hausarzt telefonisch kontaktieren. Der Gang in die Praxis sollte ausbleiben.

Heuschnupfen

Heuschnupfen ist eine Allergie. Als Allergie wird allgemein eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Substanzen definiert. Dies können insbesondere zu Beginn des Jahres Pollen sein. Normalerweise dienen Immunreaktionen zur Abwehr pathogener Fremdstoffe oder Erreger. Beim Heuschnupfen antwortet der Körper mit einer überschießenden Reaktion auf den Blütenstaub. Nach Kontakt mit den Schleimhäuten der Nase und der Atemwege setzen Pollen Proteine frei, die eine Abwehrreaktion des Körpers bewirken. Die Symptome sind neben einer laufenden Nase, und tränenden Augen auch Hals- und Atembeschwerden. Je nach Ausprägung der Allergie und bestehenden Vorerkrankungen (Asthma, COPD), kann die Atmung eingeschränkt sein.

Behandelt wird der Heuschnupfen symptomatisch mit Antihistaminika wie Loratadin, Desloratadin, Cetirizin, Levocetirizin, Azelastin oder Levocabastin. Bei ausgeprägter Symptomatik kann auch eine Behandlung mit Glucocorticoiden wie Beclomethason, Mometason oder Fluticason erfolgen.

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