Nasennebenhöhlenentzündung

Chronische Sinusitis: Schleichende Infektion

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Berlin -

Akute Nasennebenhöhlenentzündungen treten häufig durch eine Virusinfektion auf und heilen meist ohne Komplikationen ab. Ist dies nicht der Fall und besteht eine Sinusitis länger als drei Monate, spricht man von einer chronischen Sinusitis. Diese kann unangenehme Beschwerden und einige Risiken mit sich bringen.

Bei den Nebenhöhlen handelt es sich um luftgefüllte Hohlräume: Stirn- und Kieferhöhlen, Keilbeinhöhle und Siebbeinzellen sind allesamt Teil des Atemwegsystems. Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen kommt es zu Veränderungen der Schleimhaut. Meist klagen Betroffene unter pochenden Schmerzen, die mit einem Druckgefühl einhergehen.

Da unterschiedliche Bereiche betroffen sein können, treten die Schmerzen in verschiedenen Bereichen auf: Sowohl die Stirnregion, wie auch der Wangenbereich kann betroffen sein. Manchmal strahlen die Schmerzen auch bis zu den Augen aus oder fühlen sich wie Zahnschmerzen an. Durch Bewegung und Vorbeugen können die Schmerzen oft noch verstärkt werden, in Ruhe sind sie häufig besser.

Die akute Sinusitis, die in den meisten Fällen der chronischen Variante voran geht, wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Häufig ist sie Teil einer harmlosen Erkältung. Zur Chronifizierung kann es kommen, wenn die Nase verstopft und sich Bakterien in den Hohlräumen ausbreiten und zu Vereiterungen und Entzündungen führen. Der Schnupfen hält sich nach einer Erkältung oft hartnäckig. Daher ist der Übergang zu einer chronischen Sinusitits nicht immer direkt auszumachen. Besteht eine jedoch Sinusitis länger als drei Monate, spricht man von einer chronischen Sinusitis.

Auch die Anatomie kann eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Chronifizierung spielen: Eine verbogene Nasenscheidewand, große Nasenmuscheln oder gutartige Schleimhautwucherungen – sogenannte Polypen – können für eine Engstellung sorgen und wiederkehrende Probleme einer chronischen Sinusitis verursachen. Diese ist im Vergleich zur akuten Variante häufig gekennzeichnet durch wässriges Nasensekret. Oft läuft es auch in den Rachen und führt dort zu weiteren Beschwerden wie Halsschmerzen oder Husten. Dieses Phänomen wird häufig auch als „Post-nasal-drip-Syndrom“ bezeichnet.

Im Verlauf kommt es durch die Sinusitis häufig zu einem zunehmenden Leistungsverlust und vermehrter Müdigkeit. Betroffene klagen ebenfalls über die klassischen Druckkopfschmerzen und eine behinderte Nasenatmung. Unbehandelt kann eine chronische Sinusitis weitere Komplikationen mit sich bringen: Im schlimmsten Fall drohen Hirnhautentzündungen oder Zahnwurzelentzündungen.

Die Behandlung einer chronischen Sinusitis erfolgt meist mit Kortisonnasensprays oder Antibiotika. Manchmal ist auch ein operativer Eingriff notwendig, wenn anatomische Besonderheiten als Ursache für die wiederkehrenden Beschwerden in Frage kommen. Neben den medikamentösen und chirurgischen Optionen, können auch Hausmittel die Beschwerden etwas lindern. Besonders gut geeignet sind Infrarot-Behandlungen oder Nasenspülungen: Rotlicht verbessert die Durchblutung im Gewebe und führt somit zu einer Besserung der Immunantwort. Spülungen mit isotonischer Kochsalzlösung verflüssigen das zähe Nasensekret, Erreger werden auf mechanische Weise herausgespült. Da die Beschwerden häufig nachts am schlimmsten sind, kann es helfen, den Kopf hochzulagern.

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