Dialog bei den Noventi Open

Schittenhelm und Sommer diskutieren E-Rezept APOTHEKE ADHOC, 21.06.2021 09:22 Uhr

Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer und Apotheker Dr. Björn Schhittenhelm diskutieren bei den Noventi Open über das E-Rezept. Foto: Noventi
Berlin - 

Die Noventi Open 2021 endeten mit einem Überraschungssieger: Der ungesetzte Franzose Ugo Humbert gewann das Rasenturnier in Halle gegen den Russen Andrey Rublev mit 6:3 und 7:6 (7:4). Namenspartner Noventi feierte mit den Veranstaltern eine erfolgreiche Veranstaltung. Neben Tennis ging es in Halle auch um die Zukunft der Apotheken: In der Noventi E-Rezept-Lounge diskutierte Apotheker Dr. Björn Schittenhelm mit Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer über die Einführung des E-Rezepts.

Die Noventi E-Rezept-Lounge bot den Gästen vor Ort die Gelegenheit sich kurz vor Einführung über das Thema auszutauschen: „Das E-Rezept steht vor der Tür, ein Meilenstein im digitalen Gesundheitswesen“, so Sommer. Es sei das klare Ziel von Noventi, das E-Rezept „zu dem Erfolgsrezept für alle Apotheken vor Ort zu machen“. Die Plattform Gesund.de wurde beim Turnier an den Banden beworben und war damit während der TV-Übertragung für Millionen Menschen vor den Bildschirmen sichtbar.

Noventi war an Pilotprojekten wie Gerda oder mit der Techniker Krankenkasse beteiligt. „So waren wir zum Beispiel das erste Unternehmen, das ein E-Rezept vollständig abgebildet und abgerechnet hat, und nur wenige Zeit später das E-Rezept als erster flächendeckend in die Vor-Ort-Apotheken gebracht hat“, sagte Sommer. Gemeinsam mit dem Telemedizinanbieter Zava wurden bereits mehr als 33.000 E-Rezepte in der Apotheke vor Ort eingelöst. „Ohne uns, wäre dieser Umsatz beim internationalen Versandhandel gelandet“, ist Sommer überzeugt.

Apotheker Schittenhelm ist von der Leistung seines Partners überzeugt. „Als Apotheker will ich einen starken Partner, der mir meine täglichen Herausforderungen aus einer Hand abnimmt – und zwar in meinem Sinne. Nicht im Sinne von Versandapotheken oder anderen Playern im Markt.“ Schittenhelm war zum ersten Mal vor Ort in Halle und zeigte sich beeindruckt von der Atmosphäre. „Besonders spannend für mich unter den Corona-Gesichtspunkten, wie das Hygienekonzept und die Teststrategie umgesetzt wurden. Es hat alles reibungslos geklappt. Meiner Ansicht nach hätten noch ein paar mehr Zuschauer zugelassen werden können; gerade auch, wenn man sich die vollen Fußball-Stadien anschaut. Aber es ist klar, dass der Schutz der Gesundheit immer Priorität hat.“

Der Apotheker, der zuletzt vor allem mit seinen Teststellen und „Impfzentren“ in der Branche bekannt geworden ist, findet, dass das E-Rezept im Markt zu Unrecht als Bedrohung für die Apotheken vor Ort wahrgenommen wird. „Aus meiner Sicht ist es anders: Wir Apotheker müssen anerkennen, dass die Kunden ihre Rezepte genau dort einlösen, wo sie es möchten. Daher ist es wichtig, dass wir Vor-Ort-Apotheken bei dieser Kundenentscheidung weiterhin eine Rolle spielen und „wählbar“ sind.“ Je mehr sich die Vor-Ort-Apotheken auf neue digitale Lösungen einließen, desto mehr sorgten sie dafür, dass digitale Rezepte nicht nur im Versandhandel eingelöst würden. „Es liegt an uns, ob wir den digitalen Wandel aussitzen oder sogar verschlafen, oder aber ihn mitgestalten.“

An der Plattform Gesund.de gefällt Schittenhelm, dass es sich nicht um ein reines Apotheken-Portal handelt, sondern auch andere Leistungserbringer Zugänge haben können. „Und dass dabei das apothekereigene Unternehmen Noventi das Steuerrad mit in der Hand hat, gibt mir als Einzel-Apotheker die Sicherheit, dass alles in meinem Sinne umgesetzt wird“, so Schittenhelm.

Noventi will Sommer zufolge gerade auch in der Übergangsphase für die eigenen Kund:innen da sein: „Es wird noch einige Zeit das Papier-Rezept geben, wir verarbeiten schon heute erfolgreiche digitale Rezepte und konnten nicht zuletzt aus diesem Grund wichtige Erfahrungen für die Abrechnung des elektronischen Rezepts sammeln.“ Schittenhellm ist gespannt, was sich mit der flächendeckenden Einführung des E-Rezepts bei der Abrechnung ändern wird. „Bestimmt wird das aktuelle Abrechnungs-Modell herausgefordert, aber ich bin auch der Meinung, dass wir stark aufpassen müssen, dass die Veränderungen auch wirklich im Interesse der Apotheke vor Ort passieren.“

In zwei Wochen werden die ersten E-Rezepte in Berlin/Brandenburg verordnet und in den Apotheken eingelöst werden. „Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck daran, die technische Infrastruktur zu schaffen, es laufen aktuell die Tests auf Hochtouren und das E-Rezept wird auf Herz und Nieren geprüft“, so Sommer.