DocMorris-Mutterkonzern sammelt 180 Millionen Euro ein

E-Rezept: Zur Rose füllt Kriegskasse Patrick Hollstein, 08.12.2021 18:05 Uhr aktualisiert am 09.12.2021 15:19 Uhr

Pünktlich zum (erhofften) Start des E-Rezepts sammelt Zur Rose noch einmal Geld ein. Foto: Zur Rose
Berlin - 

Der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose hat frisches Geld eingesammelt. 600.000 neue Aktien im Wert von je 290 Schweizer Franken wurden im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens an institutionelle Investoren platziert. Damit wurden im Vorfeld des E-Rezepts 188,5 Millionen Franken eingesammelt, das sind rund 180 Millionen Euro.

Zur Rose will das frische Kapital zur „Finanzierung zusätzlicher Marktopportunitäten“ verwenden, „einschließlich Investitionen in Technologie, den weiteren Ausbau der Kapazitäten für das eRx-Wachstum, europäische Wachstumsinitiativen sowie allgemeine Unternehmenszwecke“.

Die Wachstumsstrategie beruhe auf drei Pfeilern, erläutert Zur Rose: Ausbau der Technologieführerschaft, Nutzung der Chancen des E-Rezepts in Deutschland und Vorantreiben der Internationalisierung.

Die Umsetzung sei im zweiten Halbjahr bereits gestartet: So habe man in Deutschland die DocMorris-App lanciert und weiterentwickelt. „Die App gehört zu den Top-10-Gesundheits-Apps im Apple Store, deren Download-Zahl und Nutzerbewertung aufgrund einer forcierten Marketingkampagne im zweiten Halbjahr 2021 stetig ansteigen.“

Zur Rose will ein Gesundheitsökosystem aufbauen, das sowohl für die Endverbraucher als auch die Anbieter von Gesundheitsleistungen attraktiv ist. „Zusätzlich fokussieren sich die Initiativen auf die weitere Optimierung der Benutzerfreundlichkeit (UX) zur maximalen Skalierung des Geschäftsmodells.“

Mit Blick auf die Einführung des E-Rezepts in Deutschland betont Zur Rose, dass sowohl Gematik als auch Bundesgesundheitsministerium (BMG) am Starttrmin festhalte. Man sei man gut positioniert, um den Umsatz von verschreibungspflichtigen Medikamenten künftig deutlich zu steigern. „Erste E-Rezepte sind bereits erfolgreich bei DocMorris eingelöst worden.“

Zur Rose verweist darauf, dass der Marktanteil der von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zertifizierten Praxisverwaltungssysteme mittlerweile laut Gematik bei mehr als 90 Prozent liegt. Nach Installation entsprechender Updates in den Praxen seien die Ärztinnen und Ärzte „E-Rezept-ready“. Das Management verbindet große Hoffnungen damit: „Zur Absicherung der Volumenbewältigung eines über die kommunizierten Ziele hinausgehenden Wachstums will die Zur Rose-Gruppe ihre Kapazitäten frühzeitig ausbauen.“

Außerdem wolle man die Expansion in weitere europäische Märkte vorantreiben und das Portfolio in bereits erschlossenen Märkten ausdehnen. Seit 22. November sei man in Frankreich im OTC-Bereich aktiv, der Auftritt werde mit einer multimedialen Kampagne begleitet.