Die Zahl derjenigen Verbraucherinnen und Verbraucher, die Rx-Medikamente online bestellen, ist seit Einführung des E-Rezepts stark gewachsen. Zu diesem Ergebnis kommt der „Healthcare Report zum Konsumverhalten im deutschen Arzneimittelmarkt“ von DatamedIQ und Appinio.
Demnach haben 13,6 Prozent der Befragten schon einmal verschreibungspflichtige Medikamente bestellt; vor einem Jahr waren es noch 8,6 Prozent. Knapp zwei Drittel könnten es sich vorstellen (64,4 Prozent, Vorjahr: 65,9 Prozent), während 22,1 Prozent es ausschließen (Vorjahr: 25,5 Prozent). Während unter den Befragten ab 45 Jahren die Hälfte noch nie ein Rezept online eingelöst hat, ist es unter den Jüngeren teilweise nur jede:r Dritte.
Einen ähnlichen Trend auf etwas höherem Niveau gibt es demnach bei OTC-Präparaten: 26,6 Prozent bestellen bereits online (Vorjahr: 21,1 Prozent), zwei Drittel können es sich vorstellen (62,3 Prozent, Vorjahr: 65,9 Prozent) und 13 Prozent schließen es aus (Vorjahr: 11,2 Prozent).
Rund zwei Drittel der Befragten, die Medikamente oder Gesundheitsprodukte online kaufen, bestellen demnach direkt bei einer Versandapotheke, ein gutes Drittel auf Marktplätzen wie Amazon. Vor allem jüngere Menschen kaufen zudem bei spezialisierten Webshops, hier erreicht der Anteil bis zu 35 Prozent. Rund 10 Prozent haben keine Präferenz, ebenso viele kaufen nach eigenen Angaben gar nicht online.
Wichtigste Kriterien sind der Preisvorteil gegenüber der stationären Apotheke (72 Prozent) beziehungsweise die Möglichkeit zum Preisvergleich (50 Prozent). Das es das größere Angebot gibt, ist für 38 Prozent ausschlaggebend, die Bequemlichkeit, nicht vor die Tür zu müssen, loben 32 Prozent. Auf 14 Prozent verdoppelt hat sich das Argument, sich keinem Infektionsrisiko aussetzen zu wollen.
Ausschlaggebend für die Wahl der konkreten Online-Apotheke sind dann Lieferzeit (31 Prozent), Seriösität (27 Prozent), Preisvergleich (18 Prozent), Bekanntheit (12 Prozent) und Kundenbewertungen (11 Prozent).
Übrigens: Auch beim E-Rezept spielen neben der Auswahl der Apotheken (50,2 Prozent) vor allem der Preis (47,6 Prozent) beziehungsweise Rabatte (25,3 Prozent) eine Rolle. Ebenfalls genannt werden Lieferung nach Hause (39,2 Prozent), keine Wartezeiten (37,6 Prozent) sowie Zeitersparnis (31,2 Prozent) und bequemer Bestellprozess (25,6 Prozent). Diskretion finden 23,9 Prozent dabei als Vorteil.
Befragt wurden am 27. März insgesamt 1001 Personen online. DatamedIQ, das Gemeinschaftsunternehmen von Redcare und DocMorris, kooperierte dazu mit dem Umfrageinstitut Appinio.
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