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Das BER-Rezept

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Das BER-Rezept – eine DauerbaustelleGrafik: NMSZW
Berlin -

Die Gesellschafter der Gematik haben sich auf einen neuen Fahrplan zur Einführung des E-Rezepts verständigt: 30.000 Verordnungen sollen digital ausgestellt und abgerechnet werden, bevor man über weitere Schritte verhandelt. Das neue Dash-Board der Gematik zeigt den Wasserstand tagesaktuell an. Auch wenn ADHOC-Herausgeber Thomas Bellartz und Chefredakteur Alexander Müller sich über die neue Transparenz freuen, besprechen sie in ihrem Podcast doch ihre Zweifel, dass das Projekt nun schnell vorankommt.

Erst unter der Woche wurde die Marke von 1000 E-Rezepten gerissen. Damit eine merkliche Beschleunigung eintritt, müssen vor allem mehr Arztsysteme angeschlossen werden. Doch Müller weiß zu berichten, dass rund ein Viertel der Systeme noch immer nicht in der Lage ist, E-Rezepte auszustellen und ein weiteres Viertel in den Tests regelmäßig fehlerhafte Datensätze produziert. Insofern sei es gut gewesen, dass der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Notbremse gezogen und die von seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU) geplante bundesweite Einführung zum 1. Januar gestoppt hatte.

Bellartz fühlt sich an die immer wieder aufgeschobene Eröffnung des neuen Berliner Flughafens erinnert. „Ich habe so ein BER-Gefühl. Da wurde irgendwann auch kein Termin genannt, sondern nur noch ein Termin, an dem man einen Termin nennen wird. Und wir sehen die erste Phase von genau diesem Ablauf beim E-Rezept vor uns.“ In dem Zusammenhang erinnert Müller an die Tatsache, dass viele Apotheken bereits in Technik investiert haben, die nun – analog zu Flughafen – vor dem eigentlichen Start zu veralten droht.

Beim Flughafen habe sich nach der Eröffnung gezeigt, dass er unter Volllast zu Beginn der Ferienzeit nicht richtig funktioniert habe, führt Bellartz seinen Vergleich weiter. Vor diesem Hintergrund hätten die bisherigen Tests des E-Rezepts mit einigen hundert abgeschlossenen Fällen sehr wenig Aussagekraft. „Am Ende muss das auf Eben der Patientinnen und Patienten funktionieren“, so Bellartz.

Vielleicht sollten die politisch Verantwortlichen noch einmal über das Management nachdenken, um das Projekt zum Erfolg zu führen: Bellartz und Müller besprechen ein paar Kandidaten und eine Kandidatin, denen man die Einführung des E-Rezepts vielleicht lieber überlassen sollte. Die ganze Story jetzt im Podcast, auch als Video in unserem Youtube-Kanal.

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