Videosprechstunden und Folgerezepte

AOK Bayern: Selektivvertrag mit Zava und Noventi APOTHEKE ADHOC, 19.05.2021 14:11 Uhr

Die AOK Bayern hat mit Noventi und Zava einen Selektivvertrag über Telemedizin geschlossen. Foto: shutterstock
Berlin - 

Die AOK Bayern hat mit dem Apothekendienstleister Noventi und dem Telemedizinanbieter Zava einen Selektivvertrag geschlossen. Versicherte der Kasse können bei Asthma, Bronchitis oder grippalem Infekt kostenlos eine Videosprechstunde buchen. Falls der Patient ein Medikament benötigt, stellt der Arzt direkt ein E-Rezept aus.

Die AOK Bayern ist mit rund 4,5 Millionen Versicherten die mit Abstand größte Kasse im Freistaat. Über das Onlineportal und die App „Meine AOK“ können sie ab sofort die Videosprechstunde zu Atemwegserkrankungen nutzen, die „Sprechzeiten“ sind Montag bis Sonntag zwischen 7 und 19 Uhr.

Die Patient:innen können wählen, ob ihr E-Rezept an eine von knapp 2700 teilnehmenden Vor-Ort-Apotheken in Bayern oder an eine Versandapotheke übermittelt werden soll. Auch Krankschreibungen sind möglich: Versicherte erhalten ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung per Post direkt nach Hause geschickt. Mittelfristig soll eine sichere Lösung für elektronischer Krankschreibungen eingeführt werden. Außerdem wollen die Kooperationspartner den Versicherten in den nächsten drei Monaten eine Digital-Option für Folgerezepte ermöglichen. Weitere gemeinsame Versorgungsmodelle für die Versicherten sind geplant.

Mit dem Selektivvertrag nach § 140a SGB V soll der elektronische Prozess durchgehend etabliert werden. Noventi übernimmt die technische Voraussetzung der Apotheken, Zava sichert die ambulante ärztliche Versorgung. Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer betont, dass der Rezeptanteil aus Videosprechstunden stetig steige. Neue Lösungen sollen daher den Patientenübergang in die lokale pharmazeutische Versorgung gewährleisten.

„Ob ärztliche Beratung, Rezept oder Krankschreibung – teilnehmende Versicherte können künftig bequem von zu Hause die AOK-Videosprechstunde nutzen und damit gerade auch während der Corona-Pandemie Praxen entlasten“, sagt Dr. Anja Schramm, Expertin für digitales Versorgungsmanagement bei der AOK Bayern.

Zava-Geschäftsführerin Dr. Claudia Linke: „Wir freuen uns, künftig die AOK-Versicherten aus Bayern über unsere Telemedizin-Lösung sicher, schnell und zuverlässig zu versorgen. Wir sind davon überzeugt, dass Videokonsultationen und E-Rezepte die Basis für weitere telemedizinische Projekte bilden und darauf aufbauend Versorgung spürbar für Patienten neu gestaltet werden kann.”