Während das Forschungsdatenzentrum noch vor dem Aufbau steht, schafft man bei Honic weiter Fakten. Das auf die Bereitstellung von Gesundheitsdaten spezialisierte Unternehmen mit Sitz in Heilbronn macht in einem Pilotprojekt Daten aus der Nako-Gesundheitsstudie auch für forschende Unternehmen über eine sichere Datenverarbeitungsumgebung verfügbar. Laut Geschäftsführer Henrik Matthies steht Interessenten damit erstmals ein strukturierter, hochqualitativer und repräsentativer Datensatz zur Verfügung, der eine umfassende longitudinale Sicht auf die Gesundheit in Deutschland ermöglicht. Außerdem könne der Datensatz zur Validierung von Health-AI-Algorithmen über die Honic Plattform kontrolliert genutzt werden. „Vergleichbares gibt es in Deutschland sonst nicht.“
Honic ermöglicht seinen Kundinnen und Kunden Zugriffsmöglichkeit zur Analyse sensibler Daten der Nako-Gesundheitsstudie, ohne dass diese die Umgebung verlassen. Das sogenannte Trusted Research Environment (TRE) wurde nach den Anforderungen der Nako entwickelt und stellt ist eine kontrollierte, geschützte und DSGVO-konforme Computerumgebung dar, in der registrierte Forscherinnen und Forscher Zugriff auf den beantragten Datensatz erhalten.
„Ziel ist es, die Daten der Basisuntersuchung und des Fünf-Jahres-Follow-ups für wissenschaftliche Fragestellungen, insbesondere für forschende Unternehmen über diese Datenverarbeitungsumgebung zugänglich zu machen“, sagt Professor Dr. Annette Peters, Vorstandsvorsitzende des Nako und Direktorin des Instituts für Epidemiologie bei Helmholtz Munich. Die Zusammenarbeit mit forschenden Unternehmen sei eine wichtige Ergänzung zur akademischen Forschung, um die Potenziale der Studie noch besser auszuschöpfen.
Die nun beginnende Pilotphase biete forschenden Unternehmen die Gelegenheit, erst einmal die Datenbasis der Nako kennenzulernen. „Dabei ist das Ziel, innovative Forschungsprojekte im Bereich der Vorbeugung, Erkennung und Therapie von Krankheiten mit NAKO-Daten auf den Weg zu bringen”, so Peters. Eine
Honic hat seine Forschungsdatenplattform in enger Abstimmung mit der Datenschutzaufsicht und Patientinnen- und Patientenorganisationen ausschließlich mit europäischer Technologie entwickelt. Die Daten verblieben stets im europäischen Rechtsrahmen und seien so bestmöglich geschützt. Gleichzeitig werde eine effiziente Nutzung ermöglicht.
„Nako legt seit jeher großen Wert auf den Schutz der Teilnehmendendaten. Mit der für die Nako entwickelten TRE halten wir strengste Datenschutzvorgaben ein und setzen gleichzeitig den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Auftrag der Nako-Gesundheitsstudie um, mit diesen Daten möglichst breite Forschung zu ermöglichen. Die Daten, die über die TRE bereitgestellt werden, verbleiben innerhalb der Umgebung und nur die Ergebnisse können von den Forschenden exportiert werden”, so Matthies.
Forschende Unternehmen, die Nako-Daten im Rahmen des TRE-Pilotprojekts analysieren möchten, können ihre Datennutzungsanträge über das Antragsportal TransferHub einreichen. Die Forschungsprojekte sollen dabei im Sinne der Nako einem gesundheitsbezogenen öffentlichen Interesse dienen. Im Zuge des Antrags muss neben dem Studiendesign, den verwendeten Methoden und den Projektzielen, die Begründung der ausgewählten Variablen nachvollziehbar sein.
Die eingehenden Anträge werden vom Use & Access-Komitee sowie dem Vorstand des Nako inhaltlich geprüft und falls erforderlich eine Überarbeitung empfohlen. Für die Nutzung der TRE fallen Kosten an, die bei Antragstellung kommuniziert und von den forschenden Unternehmen getragen werden. Die Zahl an Nutzungsanträgen im Rahmen der Pilotphase ist begrenzt.
Die Nako-Gesundheitsstudie ist die größte Langzeit-Bevölkerungsstudie in Deutschland. In 18 Studienzentren werden seit 2014 über 200.000 zufällig ausgewählte Personen medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten befragt. Zum Start der Studie waren die Teilnehmenden im Alter von 20 bis 69 Jahren. Die Forschenden beobachten dabei eine Kohorte aus gesunden, kranken oder ehemals kranken Menschen über eine lange Zeitspanne. Ziel ist es, durch wissenschaftliche Auswertungen der Daten der Teilnehmenden, Häufigkeit und Ursachen von Volkskrankheiten wie beispielsweise Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen aufzuklären, Risikofaktoren zu erkennen und Wege für eine wirksame Vorbeugung und Früherkennung aufzuzeigen. Das Forschungsprojekt wird von 26 Einrichtungen getragen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und weiteren Forschungsinstituten in Deutschland arbeiten in einem bundesweiten Netzwerk zusammen. Die Studie wird vom Verein Nako durchgeführt. Finanziert wird sie aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), der Helmholtz-Gemeinschaft und der beteiligten Bundesländer.
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