Corona-Checklisten für Apotheken

Wie zwei Apotheker einen Krisenplan entwickelten APOTHEKE ADHOC, 30.06.2020 13:56 Uhr

Auf ewig hinter Plexiglas? Florian und Stephan Peer erklären, wie Corona die Apotheken verändert hat.
Berlin - 

Für zahlreiche Apotheker sind Stephan und Florian Peer so etwas wie Helden: Als die Corona-Krise über Europa hereinbrach, stellten die beiden Inhaber aus Südtirol ihren deutschen Kollegen detaillierte Tipps und Checklisten zur Verfügung. Darüber sprachen sie im Rahmen von VISION.A, der Digitalkonferenz powered by Noventi und APOTHEKE ADHOC.

Als am 23. Februar vermeldet wurde, dass der Zugverkehr am Brenner unterbrochen ist, war plötzlich klar: Das Coronavirus ist in Europa angekommen. Bis zu diesem Moment hatten wohl nur wenige damit gerechnet, aber nun überschlugen sich die Ereignisse: Grenzen wurden hastig geschlossen, die Börsen brachen ein. Auch den meisten Apothekerinnen und Apothekern wurde wohl erst in diesem Moment bewusst, was da auf sie zurollen würde.

Auf der anderen Seite der Alpen, in Südtirol, da war das Virus schon angekommen. In der „roten Zone“ in Norditalien stand das Leben still – auch wenn das Schlimmste, wie sich leider zeigen sollte, erst noch kommen würde. Behörden und Verbände hatten Leitfäden auch für die Apotheken entwickelt, so richtig konkret und praxistauglich waren die Empfehlungen aber nicht.

Auch die Peer-Brüder mussten deshalb in ihren Apotheken in Brixen und Lana vielfach improvisieren und immer wieder neu entscheiden, wie sie den Betrieb aufrecht halten. Oft waren es kleine Details, die den Unterschied machten – Dinge, die sich als praktikabel erwiesen oder eben verworfen werden mussten. Was sich bewährte, das schrieben sie auf. Und am späten Abend des 11. März nahmen sie Kontakt mit APOTHEKE ADHOC auf, um ihre Erfahrungen mit den Kollegen in Deutschland zu teilen, damit diese sich wappnen und einen Vorsprung gewinnen konnten. „Auch wir haben es noch vor 14 Tagen eher locker gesehen“, schrieben sie: „Wir können Euch nur empfehlen, jetzt schon alles vorzubereiten, denn es kommt hart.“

Die Nachricht, dass es bei APOTHEKE ADHOC konkrete Hilfe gab, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Alleine am ersten Tag wurden die Handlungsempfehlungen und Checklisten fast 70.000 Mal gelesen und heruntergeladen. Noch heute arbeiten überall Apotheken nach den Empfehlungen, hängen in den Schaufenstern die zur Verfügung gestellten Plakate und Warnhinweise. Selbst die Tagesschau feierte Ende April die Apotheken dafür, dass sie so schnell und so gut vorbereitet waren. „Von Apotheken lernen, heißt siegen lernen“, hieß es.

Wir sprachen bei VISION.A mit den beiden Brüdern darüber, wie sie die Wochen und Monate erlebt haben, wie sie durch die Krise gekommen sind und auch welche langfristigen Veränderungen sie für die Apotheken sehen.

Hier gehts zur VISION.A 2020-Playlist


Die weiteren APOTHEKE ADHOC Lunchtreffs in der Übersicht:

Mittwoch, 1. Juli – 12.30 Uhr: Apps auf Rezept

Die Kassen sollen Gesundheitsapps bezahlen, sofern sie vom BfArM für gut befunden werden. Henrik Emmert vom Arbeitskreisleiter Erstattung SpiV DigGesV weiß, wie und unter welchen Umständen es künftig Apps auf Rezept gibt.

Donnerstag, 2. Juli – 12.30 Uhr: Check24 für Apotheken

Stefan Odenbach will mit eRixa eine interoperable E-Rezept-Plattform schaffen. Dort sollen Patienten auf einen Blick sehen können, wo sie ihre elektronische Verordnung am schnellsten und am einfachsten einlösen können.

Alle Lunchtreffs werden live bei APOTHEKE ADHOC übertragen. Um Fragen zu stellen, kann die Kommentarfunktion genutzt werden (Achtung! Vorherige Anmeldung bei Disqus erforderlich!) Teilnehmer von VISION.A können wie gewohnt über den internen Bereich oder die App zusehen. Die Mitschnitte werden später im Youtube-Kanal von APOTHEKE ADHOC archiviert.