Studie mit 7 Vakzinen

Welcher Impfstoff „boostet“ am besten? APOTHEKE ADHOC, 21.05.2021 09:32 Uhr

Welchen Effekt Booster-Impfungen haben soll nun in Großbritannien untersucht werden. Foto: Billion Photos/shutterstock.com
Berlin - 

Dass zwei Impfungen womöglich für einen dauerhaften Schutz nicht ausreichen, wurde schon vor Wochen bekannt. Biontech und Moderna erachten eine dritte Auffrischimpfung sechs bis zwölf Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung als sinnvoll. Studien dazu laufen. Unabhängig von einem Impfstoff startet in Großbritannien nun eine Studie, die sieben verschiedene Impfstoffe als Booster vergleicht. Hier soll die zusätzliche Dosis bereits zehn bis zwölf Wochen nach der Grundimmunisierung eerabreicht werden. Der Start ist im Juni geplant.

Aktuell weiß noch kein Hersteller ganz genau, ob und wann gegen Corona nachgeimpft werden muss. Biontech und Moderna halten für ihre mRNA-Impfstoffe eine dritte Dosis für wahrscheinlich – die soll dann auch effektiv gegen Mutationen wirken. Darüber hinaus steht auch noch nicht fest, ob auch für die dritten Impfungen homologe Impfregime gefahren werden müssen. Erste Untersuchungen zeigen, dass heterologe Impfregime gute Erfolge erzielen: Die Nachimpfung mit einem mRNA-Impfstoff bei ursprünglicher Impfung mit einem Vektorviren-Impfstoff scheint vielversprechend.

Biontech plus AstraZeneca – ein gutes Team

Für die Menschen, die unter 60 Jahre alt sind und eine Erstimpfung mit Vaxevria erhalten haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) momentan die heterologe Vervollständigung des Impfschemas mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech. Die Ergebnisse der spanischen CombiVacS-Studie überzeugen – das Antikörperniveau war bei der zweiten Dosis Comirnaty zwischen 30- bis 40-mal höher als bei einer Kontrollgruppe, die nur eine Dosis AstraZeneca erhielt. Auch beim Niveau der neutralisierenden Antikörper konnten gute Ergebnisse erzielt werden: Das Niveau stieg nach der Comirnaty-Dosis um mehr als das Siebenfache, das ist deutlich mehr als nach einer zweiten AstraZeneca-Dosis: Hier kam es nur zu einer Verdoppelung des Niveaus der neutralisierenden Antikörper.

Um noch mehr Erkenntnisse über das „Mischen“ von Impfstoffen zu erlangen – auch mit Hinblick auf anstehende Bosster- oder Auffrischimpfungen – planen britische Forscher nun eine breit gefächerte Untersuchung. Insgesamt sollen sieben Impfstoffe in die Studie einbezogen werden. Neben den bereits zugelassenen Impfstoffen von Biontech, Moderna, AstraZeneca und Janssen sollen auch die Impfstoffe von Novavax, Curevac und Valneva untersucht werden. 2886 Probanden werden einbezogen. Sie alle erhalten die Booster-Impfung frühestens zehn bis zwölf Wochen nach der zweiten Dosis. Die Studie soll dabei helfen, die Pläne für das Auffrischungsprogramm in Großbritannien im Laufe des Jahres auszuarbeiten.