Covid-19-Vakzine

USA bereiten Impfstoffverteilung vor Alexandra Negt, 03.09.2020 12:42 Uhr

Die US-Gesundheitsbehörde CDC trifft Vorbereitungen für die Verteilung einer potenziellen Corona-Impfung bereits ab Ende Oktober. Foto: BioNTech
Berlin - 

Im August forderte US-Präsident Donald Trump mehr Tempo bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Nun liegt seitens der Gesundheitsbehörde CDC ein Szenario auf dem Tisch, wie die Verteilung eines potenziellen Corona-Impfstoffes bereits ab Ende Oktober aussehen könnte. Die Forschungsagentur National Institutes of Health (NIH) hält die Verfügbarkeit eines Impfstoffes bereits in diesem Herbst zwar für unwahrscheinlich, hält an den Vorbereitungen im Theoretischen jedoch fest.

Die CDC trifft Vorbereitungen für die Verteilung einer potenziellen Corona-Impfung bereits ab Ende Oktober. Zugleich räumte die Behörde ein, dass es sich dabei zunächst um ein theoretisches Szenario handelt, wie aus Unterlagen hervorgeht, die von der „New York Times“ am Mittwoch veröffentlich wurden. Die Planungsdokumente wurden an US-Bundesstaaten und Städte verschickt, wie die CDC unter anderem dem Sender CNN bestätigte. Das bedeutet, dass eine Infrastruktur für den Start von Impfungen unmittelbar vor der US-Präsidentenwahl am 3. November geschaffen würde. Den Unterlagen zufolge rechnet die CDC zugleich damit, dass Ende Oktober lediglich zwei Millionen Dosen von einem Impfstoff und eine Millionen Dosen von einem weiteren Impfstoff verfügbar sein könnten.

Präsident Donald Trump hatte die Gesundheitsbehörde FDA im August aufgefordert, mehr Tempo bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zu machen. FDA-Chef Stephen Hahn ließ daraufhin in der Financial Times durchblicken, dass er eine Notfall-Erlaubnis zum Einsatz eines Impfstoffs in bestimmten Fällen auch vor Abschluss der Phase-III-Tests für möglich halte. Bei diesen Versuchen werden mit einer großen Zahl von Probanden Wirksamkeit und die Sicherheit im Bezug auf mögliche Nebenwirkungen getestet. Deswegen hatten Gesundheitsexperten davor gewarnt, zu schnelles Handeln könne das Vertrauen in eine Corona-Impfung gefährden.

NIH-Chef Francis Collins verteidigte unterdessen die Planungen der CDC. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass ein Impfstoff zu diesem Zeitpunkt bereits fertig sein werde – aber es sei wichtig, frühzeitig Vorbereitungen für seine Verteilung zu treffen.

Mehr als 30 Impfstoff-Kandidaten werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bereits an Menschen getestet. Bislang konnte aber noch für kein Mittel gezeigt werden, das es wirklich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützt. Für diesen Nachweis sind länger dauernde Studien mit Tausenden Probanden notwendig. Solche Phase-III-Studien laufen derzeit nur für einige wenige Impfstoffe, darunter ist auch ein Mittel des US-Herstellers Moderna.