Kooperation mit Novavax

Takeda: Covid-Impfstoff für Japan APOTHEKE ADHOC, 11.08.2020 11:45 Uhr

Takeda geht davon aus, dass jährlich über 250 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs hergestellt werden können. Foto: OrelPhoto/shutterstock.com
Berlin - 

Das Biotech-Unternehmen Novavax will ab sofort mit dem Pharmahersteller Takeda zusammenarbeiten und gemeinsam einen Covid-19-Impfstoff in Japan auf den Markt bringen.

Die Zusammenarbeit von Novavax und Takeda soll die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung des Impfstoffkandidaten NVX-CoV2373 in Japan umfassen. Dazu wird Takeda vom japanischen Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales finanziell unterstützt, um den Technologietransfer, den Aufbau der Infrastruktur und den Ausbau der Produktion zu unterstützen. Takeda geht davon aus, dass jährlich über 250 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs hergestellt werden können.

Zusammenarbeit für schnelle Vermarktung

„Takedas führende Position in Japan, das technische und regulatorische Know-how und die Fertigungskapazitäten machen das Unternehmen zu einem idealen Partner, um die weltweite Verfügbarkeit von NVX-CoV2373 weiter auszubauen“, sagte Stanley Erck, CEO von Novavax. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Takeda, um den Impfstoff in Japan schnell zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten.“ Novavax wird dazu die Herstellungstechnologien lizenzieren und übertragen, damit Takeda das Impfstoffantigen herstellen kann.

Takeda wird für die behördliche Einreichung bei der verantwortlich sein und NVX CoV2373 in Japan produzieren und vertreiben. „Nichts ist momentan wichtiger als der Schutz der Welt vor Covid-19. Wir freuen uns, mit Novavax zusammenzuarbeiten, um ihren vielversprechenden Impfstoffkandidaten nach Japan zu bringen “, sagte Rajeev Venkayya, Präsident der Global Vaccine Business Unit von Takeda.

 

Der Impfstoffkandidat NVX-CoV2373

NVX-CoV2373 wurde unter Verwendung der rekombinanten Nanopartikel-Technologie von Novavax zur Erzeugung von Antigen aus dem Coronavirus-Spike-Protein hergestellt. Ursprünglich wurde es aus einer genetischen Seuquenz von Sars-CoV-2 gewonnen. Der Impfstoffkandidat enthält die vom Unternehmen entwickelte und bewährte „Matrix-M-Adjuvans“, welche auf einer Saponin-Basis beruht. Dadurch soll eine starke und gut verträgliche Wirkung des Impfstoffs entstehen, indem der Eintritt von Antigen-präsentierenden Zellen in die Injektionsstelle stimuliert und die Antigen-Präsentation in lokalen Lymphknoten verbessert wird. Insgesamt soll so die Immunantwort gestärkt werden.

In präklinischen Studien konnte NVX-CoV2373 bereits positive Ergebnisse in Bezug auf eine Immunantwort liefern. Die Daten der klinischen Phase-I/II-Studie zeigen eine gute Verträglichkeit und eine „robuste Antikörperreaktion“, die höher war als bei den genesenen Covid-Patienten.

Novavax wird im Rahmen der „Operation Warp Speed“ (OWS), einem Programm der US-Regierung zur Abgabe von Millionen Dosen eines sicheren, wirksamen Impfstoffs gegen Covid-19 an die US-Bevölkerung, mit 1,6 Milliarden US-Dollar unterstützt. Die OWS-Mittel werden von Novavax verwendet, um die klinische Entwicklung abzuschließen, einschließlich einer zentralen klinischen Phase-III-Studie. Danach soll die Herstellung in großem Maßstab erfolgen – bereits ab Ende 2020 sollen 100 Millionen Dosen NVX-CoV2373 zur Verfügung stehen. Um die klinische Entwicklung von NVX-CoV2373 voranzutreiben, investiert die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) ebenfalls bis zu 388 Millionen US-Dollar in das Projekt, ebenso wie das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten (DoD) mit bis zu 60 Millionen US-Dollar.