Wirtschaftliche Folgen

Spiegel: Apotheker als Gewinner der Corona-Krise APOTHEKE ADHOC, 12.03.2020 10:17 Uhr

Desinfektionsmittel und Hamsterkäufe: Viele Apotheken haben in der Corona-Krise alle Hände voll zu tun. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Corona-Krise schlägt auch auf die Wirtschaft durch: Der DAX ist erstmals seit 2016 unter 10.000 Punkte gefallen. Viele Branchen beklagen enorme Verluste oder befürchten diese zumindest. Doch es gibt nicht nur Verlierer der Krise: Spiegel Online hat eine Übersicht erstellt, wer unter der Pandemie wirtschaftlich leidet und wer profitiert. Zu den Gewinnern zählt der Spiegel die Apotheken.

Auf den ersten beiden Plätzen der Gewinner listet Spiegel Online natürlich die Hersteller von Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung. Das Umsatzplus von Herstellern wie Reckitt Benckiser (Sagrotan), Paul Hartmann (Sterilium) und P&G (Clorox, das US-Pendant zu Sagrotan) sei zwar noch nicht bekannt, jedoch hätten die Aktienkurse zwischenzeitlich stark angezogen. Auch Atemmasken und Schutzanzüge seien derzeit so gefragt, dass es verbreitet zu Lieferengpässen komme.

Doch schon dahinter führt Spiegel Online „Apotheken und Drogeriemärkte“ auf. Die Erklärung: „Nicht nur die Produzenten, auch die Händler von Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung profitieren von der Coronakrise. Dazu gehören Apotheken, aber auch Drogeriemärkte wie dm und Rossmann.“ Details hätten Drogeriemärkte zwar nicht genannt, sprächen aber von einer erhöhten Nachfrage in bestimmten Produktbereichen.

Und der Spiegel erinnert daran, dass Apotheken wegen der Lieferengpässe inzwischen selbst Handdesinfektionsmittel auf Basis von Industriealkohol herstellen dürfen. In diesem Zusammenhang wird auch die Abda zitiert: Die Desinfektionsmittelherstellung sei ein „enormer Mehraufwand, der in den Apotheken viel Zeit kostet und Personal bindet“.

Weitere Gewinner der Krise sind laut Spiegel Online die Pharma- und Biotechbranche (wegen der Impfstoffentwicklung), Lebensmittelhändler und -hersteller (wegen der Hamsterkäufe), „Stay at home“-Anbieter wie Netflix sowie Anbieter von Videokonferenzanbietern und Screen-Sharing-Diensten – eben alles, was das Homeoffice oder die Quarantäne bequemer macht. Auch Finanzhäuser profitieren laut Bericht, weil die Broker bei schwankenden Aktienkursen mehr Transaktionen abwickeln.

Als Verlierer-Branchen hat der Spiegel ausgemacht: Luftfahrt, Tourismus, Messbetreiber, Veranstalter von Konzerten, Theater und Kinos, Restaurants und Caterer, Sportveranstalter (Geisterspiele im Fußball, Saisonabbruch im Eishockey), Banken (wegen der drohenden Erhöhung der Strafzinsen), Unternehmen mit globalen Lieferketten und Ölkonzerne.