Corona-Impfstoff für Arztpraxen

Spahn ist „sehr, sehr zufrieden“

, Uhr
Gelungene Premiere: Apotheken und Großhandel haben laut Gesundheitsminister Jens Spahn bei der Auslieferung der Impfstoffe gepunktet.Foto: Apotheke am Bürgerplatz
Berlin -

Die erste Auslieferung des Corona-Impfstoffs an Arztpraxen hat geklappt. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist zufrieden.

„Ich bin sehr zufrieden damit, wie alles gelaufen ist“, sagte Spahn in der Bundespressekonferenz. Das heiße nicht, dass alles problemfrei gelaufen sei. Aber angesichts der Tatsache, dass hier ein vollkommen neuer Prozess notwendig war, sei es gut über die Bühne gegangen.

Der Impfstoff habe ja ganz andere Herausforderungen als der normale Grippeimpfstoff, etwa was Kühlung und Erschütterung angeht. „Wir haben hier eine deutlich anspruchsvollere Lösung“, so Spahn. So gesehen sei die Premiere „sehr, sehr gut gelaufen“. Vereinzelt habe es Probleme gegeben, so sei der Impfstoff mitunter erst am Mittwoch in Praxen angekommen. „Es ist nicht problemfrei gelaufen, aber unter dem Strich und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass 35.000 Praxen beliefert wurden, ist es sehr gut gelaufen.“

Laut Spahn gibt es keine Kürzung der Bestellmengen: Nach 940.000 Dosen würden in der kommenden Woche 1.012.000 Dosen ausgeliefert. In der Woche darauf sei es ungefähr genauso viel, dann aber entfalle die Hälfte auf AstraZeneca. Laut Spahn bekommen die Impfzentren als „Grundlast“ jede Woche 2,25 Millionen Dosen. Im Umkehrschluss werde alles, was darüber hinaus geht, an die Arztpraxen geliefert. Er könne also nur die Dosen zur Verfügung stellen, die tatsächlich geliefert würden. Die Zahlen seien immer nur vorläufig, deshalb müssten die Praxen bei der Terminplanung flexibel reagieren.

Bild hatte berichtet, dass den Praxen in zwei Wochen Chaos drohe: Anders als in dieser und der kommenden Woche – und anders als zugesagt – kämen in der Kalenderwoche 16 (ab 19. April) nur 463.000 statt rund eine Million Biontech-Dosen zu den niedergelassenen Ärzt:innen. Der Rest werde auf Bitten der Länder in die Impfzentren umgeleitet.

Laut Spahn werden Biontech und Moderna in dem Impfzentren verabreicht, Biontech, AstraZeneca und demnächst die Vakzine von Johnson & Johnson sollen über die Arztpraxen gehen. Biontech liefere bisher sehr verlässlich und auf den Wochentag genau. Das habe man bei den anderen Herstellern noch nicht erreicht, hier sei teils nur die Lieferwoche bekannt, nicht aber der Tag.

Der Erfolg der vergangenen Woche zeige, wie flexibel die Ärzt:innen reagieren könnten. Die Praxen hinzuzunehmen, mache einen echten Unterschied: „Beim Impfen sind wir auf einem guten Weg. In den vergangenen Tagen wurden so viele Menschen geimpft, wie nie zuvor“, sagte Spahn. Demnach habe es am Donnerstag mit 719.000 Impfungen an einem Tag einen weiteren Tagesrekord gegeben.

Dieser Anstieg in den vergangenen Tagen sei darauf zurückzuführen, dass einerseits mehr Impfstoffe verfügbar gewesen seien und auch die Hausärzte in die Corona-Impfungen eingestiegen seien. Demnach hätten Stand Freitagmorgen 14,7 Prozent der Deutschen eine erste Impfung erhalten. Insgesamt verabreicht wurden laut Spahn seit dem Start der Impfkampagne im Dezember damit rund 17 Millionen Impfdosen.

Spahn bekräftigte außerdem, dass das Risiko, dass vollständig Geimpfte das Virus weitergeben, noch geringer ist als bei negativ
Getesteten. „Das heißt, wir können jeden, der die zweite Dosis erhalten hat zwei Wochen später so behandeln, als hätte er gerade aktuell einen negativen Test gemacht.“ Das sei kein Privileg oder Sonderrecht. „Jeder kann sich kostenlos testen lassen.“

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte