Corona

Spahn: Schärfere Maskenregeln am Arbeitsplatz nicht nötig dpa, 25.08.2020 14:38 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Verschärfung der Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht notwendig Foto: Andreas Domma
Düsseldorf - 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Verschärfung der Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht notwendig. „Ich halte die bestehenden Regelungen für ausreichend”, sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Es gebe Corona-Empfehlungen für den Arbeitsschutz, die jeweils auf die konkrete Situation im jeweiligen Betrieb angepasst würden. „Die steigenden Infektionszahlen haben ja nicht damit zu tun, dass sich vermehrt Menschen auf der Arbeit oder beim Einkaufen anstecken”, betonte der Minister. Zuvor hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht.

Spahn nahm in Düsseldorf an einer gemeinsamen Sitzung der CDU-Landtagsfraktion mit der NRW-Landesgruppe im Bundestag teil. Am Donnerstag wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie beraten.

Dabei geht es auch um mögliche einheitliche Teilnehmer-Obergrenzen für Veranstaltungen. Es gebe unterschiedliche Lagen in den Ländern, sagte Spahn in Düsseldorf. In vielen ostdeutschen Ländern seien die Infektionszahlen deutlich niedriger als in NRW, etwa im Ruhrgebiet. „Ich verstehe es schon, dass man es der Lage angepasst machen möchte”, sagte der Minister. „Aber ich finde auch, es sollte Kriterien geben, dass wenn in einem Landkreis oder einer Stadt bestimmte Infektionszahlen erreicht werden, bestimmte größere, auch private Veranstaltungen nicht mehr gehen”, betonte er. „Das Virus breitet sich halt da besonders schnell aus, wo wir gesellig sind.”

Spahn verteidigte zugleich die Pläne zum Wegfall der kostenlosen Corona-Tests für Urlauber und der Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Es sei richtig gewesen, mit dem steigenden Reiseverkehr in den Sommerferien die Tests auszuweiten und eine Testpflicht für Risikogebiete einzuführen. Dadurch seien nachweisbar mehr Infektionen entdeckt worden, etwa bei Rückreisen aus dem Westbalkan, der Türkei oder Spanien.

Richtig sei es aber auch, zum Herbst und Winter hin „die Testkapazitäten wieder stärker auf das Gesundheitswesen auszurichten”, sagte Spahn. „Infizieren sich momentan bei den Reisen und Partys eher die Jüngeren, gilt es nun, den Eintrag in Krankenhäuser und Pflegeheime zu minimieren, um die besonders Verwundbaren und Hochbetagten zu schützen.”