Lockerungen oder Verschärfungen

RKI-Strategiepapier für verschiedene Szenarien dpa, 24.02.2021 17:48 Uhr

Das vierstufige Strategiepapier vom RKI kann als Anhaltspunkt für regionale Lockerungen genutzt werden. Foto: RKi/BrauerPhotos, J.Reetz
Berlin - 

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat ein eigenes Strategiepapier mit Stufen für verschiedene Maßnahmen in der Corona-Pandemie vorgelegt: Es unterbreitet Vorschläge für Szenarien zu vorsichtigen Lockerungen oder auch Verschärfungen. Ein Sprecher der Bundesregierung bezeichnete es am Mittwoch als wichtigen Hinweis. 

Das Papier mit dem Titel „ControlCovid“ wurde bereits vergangene Woche auf der Webseite veröffentlicht, war aber zunächst von der Öffentlichkeit unbemerkt geblieben. Zuletzt berichteten mehrere Medien darüber. In dem Papier ist unter anderem die Rede von der „Notwendigkeit einer klaren Zielstellung und transparenten Perspektive für die nächsten Monate“. Das RKI schreibt, das Papier solle als „Hilfestellung“ verstanden werden.

Als Ziel führen die Autoren an, die Zahl schwerer Erkrankungen, Langzeitfolgen und Todesfälle zu minimieren und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Empfohlen wird, verschiedene Kennzahlen wie die Sieben-Tage-Inzidenz (Fallzahlen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche) auf Landkreis-Ebene zu betrachten und Lockerungen erst zu beschließen, „wenn ein überwiegender Anteil der Landkreise Indikatoren mit Werten aufweist, die dies erlauben“. Lockerungen sollen demnach vorsichtig und langsam vorgenommen werden.

In einem komplexen vierstufigen Konzept weist das RKI exemplarische Maßnahmen für verschiedene Lebensbereiche je nach Corona-Lage aus: für eine Basisstufe (Inzidenz unter 10) sowie für niedriges Infektionsgeschehen (zwischen 10 und 35), mittleres (zwischen 35 und 50) und hohes (mehr als 50). Neben der Sieben-Tage-Inzidenz koppelt das RKI die Stufen allerdings noch an den Anteil der Covid-19-Fälle an der Kapazität der Intensivstationen, an die Krankenhausfälle bei Über-60-Jährigen und die Möglichkeiten beim Nachverfolgen von Kontaktpersonen. Ein Blick auf einzelne Indikatoren sei nicht ausreichend, bekräftigt das RKI.