Redhill: Phase-II/III für Covid-Medikament

Orales Upomostat gegen Sars-CoV-2

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Berlin -

Redhill hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA die Genehmigung für die Phase-II/III-Studie mit dem Covid-19-Kandidaten RHB-107 (Upamostat) erhalten. Die Studie soll die ambulante Behandlung von Patienten mit symptomatischer Covid-19-Infektion evaluieren.

Upomostat ist ein Wirkstoff, der als Inhibitor des Serinprotease Urokinase wirkt. Eigentlich sollte er bei Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt werden, um die Tumormetastasierung zu hemmen. Der Wirkstoff weist darüber hinaus antivirale und potenziell gewebsschützende Wirkungen auf. Diese kombinierte Wirkung macht Upomostat zu einem möglichen Kandidaten für die Evaluierung als Behandlung der Covid-19-Krankheit. In der aktuell durch die FDA genehmigten Phase-II/III-Studie soll die Behandlung von ambulanten Covid-Patienten untersucht werden. In einem menschlichen Bronchialzellmodell zeigte der Wirkstoffkandidat bereits eine starke Hemmung der viralen Replikation von Sars-CoV-2.

Die starke Hemmung der viralen Replikation von Sars-CoV-2 im menschlichen Bronchialzellmodell zeigte die Komponente, an der der Wirkstoff explizit in Wechselwirkung mit der Wirtszelle ging. Die Komponente ist an der viralen Replikation beteiligt. Redhill geht davon aus, dass dieser Wirkmechanismus das Therapieversagen durch Resistenzpotenzial aufgrund von Virusmutationen minimiert.

Upomostat ist nicht der einzige Wirkstoffkandidat aus dem Hause Redhill, der eine potentielle Wirkung gegen Sars-CoV-2 aufweist. Bereits im Juni hatte das Unternehmen den Antrag für eine Phase-II/III-Studie zur Behandlung von Covid-19 mit Yeliva (Opaganib) beim russischen Gesundheitsministerium eingereicht. Erste Daten zeigten Ende September, dass Opaganib in vitro eine starke Hemmung von Sars-CoV-2 erzielen konnte – auch erste Untersuchungen am Menschen sind vielversprechend, sodass Redhill von einer möglichen Zulassung zur Behandlung von hospitalisierten Covid-Patienten ausgeht. Auch dieser Wirkstoff wurde ursprünglich zur Behandlung des Gallengangskarzinoms entwickelt und erhielt dafür von der FDA den Orphan-Drug-Status. Derzeit wird der Wirkstoff in einer Phase-IIa-Studie bei fortgeschrittenem Gallengangskarzinom und in einer Phase-II-Studie bei Prostatakrebs untersucht.

„Die zuvor nachgewiesene entzündungshemmende Wirkung von Opaganib in Kombination mit unserer jetzt nachgewiesenen spezifischen antiviralen Aktivität in Bezug auf Sars-CoV-2 bietet einen einzigartigen dualen Wirkmechanismus mit dem Potenzial, durch Hemmung der wichtigsten Triebkräfte für das Fortschreiten der Krankheit – virale Replikation und Lungenentzündung – Covid-19-Patienten erheblichen Nutzen zu bringen“, erläuterte Mark Levitt, Medical Director bei RedHill. Die Daten untermauerten das Potenzial von Opaganib, die Replikation des Sars-CoV-2-Virus stark zu hemmen.

Der Wirkstoff Opaganib ist ein oral einzunehmender, selektiver Sphingosinkinase-2 (SK2)-Inhibitor. Durch Hemmung der SK2 wird die Synthese von Sphingosin-1-Phosphat (S1P) blockiert. Dabei handelt es sich um ein Lipid-Signalmolekül, welches das Krebswachstum und Entzündungen fördert.

„Dies ist ein bedeutender Meilenstein in unseren Bemühungen zur Bekämpfung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Die Möglichkeit, Patienten früher im Verlauf der Covid-19-Krankheit mit einer oralen Therapie zu behandeln, die eine Behandlung außerhalb des Krankenhauses ermöglicht, ist von entscheidender Bedeutung angesichts des großen Anteils von Patienten, die nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden, aber immer noch ein hohes Risiko für ein Fortschreiten der Krankheit haben“, sagte Dr. Terry F. Plasse, Medizinischer Direktor bei Redhill. „Mit RHB-107 und Opaganib verfügt Redhill über zwei neuartige orale therapeutische Kandidaten im Spätstadium, die das Potenzial haben, die Auswirkungen der Covid-19-Krankheit zu verringern. Beide zielen auf Komponenten der Wirtszelle ab, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Resistenz aufgrund des Auftretens von Virusmutationen möglicherweise minimiert wird.“

 

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