Gelungener Impfstart in NRW

Mobile Impfteams besuchen über 80 Pflegeheime

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Berlin -

In Nordrhein-Westfalen lief der erste Tag der Impfungen gut. Die mobilen Teams konnten Bewohner aus mehr als 80 Pflegeheimen impfen. Insgesamt konnten 9500 Personen geimpft werden. Neben den Bewohnern der Heime konnten auch die Angestellten geimpft werden.

Die von den Kassenärztlichen Vereinigungen koordinierten Impfteams konnten am frühen Morgen starten. Insgesamt konnten am 27. Dezember mehr als 80 Pflegeheime angefahren werden. Am Samstag trafen die Impfdosen in NRW ein. Nur einen Tag später wurden sie alle verimpft. Rund 9500 Personen erhielten die erste von zwei Impfdosen.

„Wir sind sehr froh, dass der Auftakt geglückt ist und wir damit ein positives Zeichen setzen können für die Mammutaufgabe, die uns Monate beschäftigen wird – jetzt zunächst in den Pflegeeinrichtungen, ab Januar auch in den Impfzentren“, so Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO). „Es war wichtig, mit dem Impfen zügig zu beginnen – jetzt kommt es darauf an, dass in dieser und den kommenden Wochen größere Mengen an Impfstoff kommen, denn wir haben einen echten Impfmarathon vor uns. Das Impfen ist ein wesentlicher Baustein zum Schutz der besonders gefährdeten Gruppen. Wir schaffen jetzt nach und nach eine Grundlage für eine nachhaltig positive Entwicklung im kommenden Jahr. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt sorglos oder nachlässig werden dürfen – weiterhin gilt es für uns alle, uns bestmöglich zu schützen.“

„Innerhalb kürzester Zeit haben wir alle notwendigen Voraussetzungen für die größte Impfaktion unseres Landes geschaffen. Das war nur dank der guten Zusammenarbeit von Land, Kommunen und den Kassenärztlichen Vereinigungen in NRW möglich“, ergänzt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). „Ein besonderer Dank und Respekt gilt jedoch in erster Linie den Ärztinnen und Ärzten und ihren Praxisteams, die sich bereits seit Monaten nahezu unermüdlich engagieren und die auch jetzt bereitstehen, um diese Massenimpfung zu realisieren, zunächst durch mobile Teams und dann auch in den Impfzentren. Mehr als 15.000 Freiwillige, Ärzte und ihre Mitarbeiter sowie auch zahlreiche Angehörige anderer medizinischer Berufe, haben allein in Westfalen-Lippe ihre Unterstützung angeboten und gemeinsam werden wir diese Pandemie in den Griff bekommen.“

Die Kassenärztlichen Vereinigungen gehen davon aus, dass die kommenden Lieferungen, die zwischen Weihnachten und Neujahr eintreffen sollen, ausreichen, um den Start der insgesamt 53 Impfzentren in NRW aufzunehmen. Die Terminvergabe erfolgt unter der Rufnummer der Kassenärztlichen Vereinigung. Unter der 116117 können impfberechtigte Bürger einen Termin ausmachen.

Um auf den Impfstart optimal vorbereitet zu sein, gab es seitens der Apothekerkammer Nordrhein und Westfalen-Lippe eine Online-Schulung für Apotheker. Das erste Seminar zählte 1000 Teilnehmer. Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, führte durch die Veranstaltung und erklärte neben der Aufbereitung auch alle Besonderheiten rund um die Kühlung des kürzlich zugelassenen Biotnech-Impfstoffes. Der Impfstoff kommt als Mehrdosenbehältnis und muss in den Impfzentren vor Ort ausgeinzelt werden. Diese Tätigkeit wird in NRW von Pharmazeuten übernommen – eine „wichtige, kaum bekannte Aufgabe im Kampf gegen das Coronavirus“, heißt es seitens der Kammern.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) lobte die Arbeit der Mediziner: „Die ersten Rückmeldungen seitens der beteiligten Kassenärztlichen Vereinigungen zeigen: Die Impfungen in den Heimen durch mobile Impfteams sind gut und wie geplant angelaufen. Hier wird Enormes geleistet", erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen. Er und sein Vize Dr. Stephan Hofmeister dankten „den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und ihren Teams für die hohe Bereitschaft und das große Engagement, die Impfungen durchzuführen“.

Beide Vorstände betonten, die KVen hätten in den letzten Wochen einen „wahren Kraftakt“ gemeistert. Nicht nur, dass die KVen die Bundesländer beim Aufbau der rund 400 Impfzentren unterstützt hätten und einige von den KVen sogar selbst betrieben würden. Diese Feststellung gelte insbesondere für den Einsatz der Rufnummer 116117 (Elf6Elf7), die in fast allen Bundesländern zur Information oder auch in vielen Bundesländern zum Terminmanagement eingesetzt werde.

 

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