Allergische Reaktionen sehr selten

Kinder & Jugendliche: Impfen trotz Asthma APOTHEKE ADHOC, 27.10.2021 14:10 Uhr

Allergische Impfreaktionen sind bei Kindern und Jugendlichen sehr selten. Foto: MilanMarkovic78/shutterstock.com
Berlin - 

Die Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen sind mittlerweile gut angelaufen. Dennoch gibt es von Seiten der Eltern häufig Bedenken. Die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin hat nun darauf hingewiesen, dass allergische Reaktionen sehr selten sind und auch junge Patient:innen mit allergischem Asthma geimpft werden sollten.

„Die Sars-CoV-2- Impfung bei Kindern und Jugendlichen wird derzeit teilweise konträr diskutiert“, weiß auch die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin. In Bezug auf mögliche allergische Reaktionen im Allgemeinen, aber vor allem bezüglich des Risikos bei allergischem Asthma bronchiale seien die Bedenken oft groß. Die Expert:innen haben sich auf ein Statement geeinigt und geben Entwarnung: „Obwohl in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Zunahme von allergischen Erkrankungen beobachtet wurde, sind Allergien und insbesondere schwere allergische Reaktionen auf eine Sars-CoV-2-Impfung bei Kindern und Jugendlichen äußerst selten.“ Aus pädiatrisch-allergologischer Sicht bestünden daher keine Bedenken, Kinder und Jugendliche entsprechend den Empfehlungen gegen Sars-CoV-2 zu impfen.

Vorsicht bei vorausgegangenen Reaktionen

Das Team weist jedoch darauf hin, dass im Falle einer vorausgegangenen schweren allergischen Reaktion auf eine andere Impfung – oder eine bekannte Reaktion gegen einen im verwendeten Sars-CoV-2-Impfstoff enthaltenen Inhaltsstoff – vor der Corona-Impfung eine qualifizierte allergologische Diagnostik bei einem erfahrenen Allergologen erfolgen soll.

Ähnlich sieht es auch bei einer allergischen Reaktion auf die erste Impfdosis aus: Hier soll nach dem Ergebnis der allergologischen Diagnostik entschieden werden, ob und wie die zweite Dosis geimpft werden kann und welcher Impfstoff verwendet wird. „Grundsätzlich soll jede Person nach der Impfung mindestens 15 Minuten beobachtet werden. Für den Fall einer allergischen Reaktion wie einer Anaphylaxie sollte immer eine qualifizierte medizinische Behandlung bereitstehen.“

Impfung trotz allergischem Asthma?

In Bezug auf Kinder und Jugendliche mit allergischem Asthma bronchiale verweist die Gesellschaft darauf, dass „Kinder und Jugendliche mit einem gut eingestellten und stabilen allergischen Asthma nach den derzeitigen Daten kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer Sars-CoV-2-Erkrankung“ aufweisen. „Eine Impfung insbesondere von Kindern ab 12 Jahren mit gut eingestelltem Asthma bronchiale ist aus Sicht der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin nach sorgfältiger Aufklärung unter Abwägung des Nutzen-Risikos zu empfehlen“, schlussfolgern die Expert:innen.

Allerdings sei auch bei Kindern und Jugendlichen mit instabilem oder schlecht kontrolliertem Asthma oder anderen schweren Lungenerkrankungen und Kindern und Jugendlichen mit mehreren oder komplexen Erkrankungen die Corona-Impfung zu empfehlen. „Unabhängig davon sollten immer die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.“