Corona-Massenimpfung

Impfzentrum: Wo gibt es Termine – und wann?

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Berlin -

In Berlin können Menschen, die sich gegen Corona impfen lassen wollen, einen Termin über Doctolib buchen. Allerdings müssen sie vorher von der Senatsverwaltung angeschrieben worden sein und einen Code erhalten haben. In anderen Ländern sind die Termine bereits ausgebucht – oder werden noch gar nicht vergeben.

Die Berliner Senatsverwaltung hat sich für Doctolib als Technologiepartner zur Koordination der Terminvergabe und Dokumentation der Impfungen gegen das Coronavirus entschieden. Die Entscheidung für das E-Health-Unternehmen, das seit 2013 mittlerweile 10.000 Ärzten, Kliniken und Patienten eine Plattform für die Vergabe von Terminen und seit April auch Videosprechstunden anbietet, fiel nach einem offiziellen Wettbewerb. Bereits im Sommer hat Doctolib mehrere Testzentren ausgestattet, unter anderem in Niedersachsen.

Benachrichtigt werden alle Menschen ab Vollendung des 80. Lebensjahr. Nur wer den Brief erhält, kann einen Termin vereinbaren. Das funktioniert entweder im persönlichen Gespräch über die Telefonhotline des Berliner Senats oder online über die Webseite der Behörde. In beiden Fällen werden alle Termine über die Plattform von Doctolib eingebucht. So sollen Doppelbuchungen ausgeschlossen und die Kapazitäten der Impfzentren bestmöglich ausgelastet werden. Die Dokumentation der Impfungen übernimmt ebenfalls Doctolib. Die Impfzentren können ihre Aktivitäten in Echtzeit nachverfolgen und so ihre Impfstatistiken an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermitteln, zum Beispiel Chargencode, Indikation, Impfstoff und Impfdaten.

Allerdings: Nachdem es zum Start am Sonntag eine Schlange gab, herrschte am Montag gähende Leere in der Treptower Arena. Laut Bild sind die ersten Tage für Pflegekräfte reserviert – doch die nutzen die Möglichkeit zu wenig, weil sie von ihrem Arbeitgeber nicht freigestellt werden. Daher schließt das Impfzentrum über Neujahr für vier Tage.

In Schleswig-Holstein war am Morgen um 8 Uhr die Anmeldefunktion unter www.impfen-sh.de für Personen der Gruppe mit der höchsten Prioritäten im Internet freigeschaltet worden, eine Stunde später waren auch telefonische Anmeldungen unter der Nummer 116 117 möglich. Bereits nach drei Stunden gingen laut Gesundheitsministerium 13.084 Anmeldungen für 15.120 verfügbare Einzeltermine in der ersten buchbaren Woche ab 4. Januar ein. „Die große Resonanz zeigt die hohe Impfbereitschaft“, sagte Minister Heiner Garg (FDP). „Das ist ein gutes Signal und unterstreicht das Verantwortungsbewusstsein der Menschen in Schleswig-Holstein.“

In Hamburg können noch keine Termine vereinbart werden. Derzeit würden nur Bewohner und Personal von Pflegeeinrichtungen geimpft, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Danach folgten weitere Einrichtungen, Tätigkeitsbereiche und Berufsgruppen. Eigene Terminvereinbarungen seien deshalb noch nicht möglich. Sobald jedoch mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, „wird der Senat öffentlich weitere Bevölkerungsgruppen zur Corona-Schutzimpfung aufrufen“, kündigte die Behörde an. Hamburgerinnen und Hamburger, die aufgrund ihres Alters impfberechtigt seien, würden schriftlich informiert. Impfberechtigte Personen könnten dann telefonisch oder online einen Termin im Zentralen Impfzentrum vereinbaren, das Anfang Januar schrittweise seien Betrieb aufnehmen werde.

Auch in Sachsen will das Deutsche Rote Kreuz (DRK) voraussichtlich bis Mitte Januar keine individuellen Termine für eine Corona-Schutzimpfung vergeben. Man habe nicht genügend Impfstoff zur Verfügung, teilte das DRK am Dienstag in Dresden mit. Zuerst würden Bewohner und Mitarbeiter stationärer Pflegeeinrichtungen sowie das medizinische Personal in den Krankenhäusern geimpft. Die Reihenfolge der Impfungen sei in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt, die auf der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut aufbaut.

Das DRK verwies auf eine Statistik, wonach es in Sachsen 970 stationäre Pflegeeinrichtungen mit 50.997 betreuten Personen und 41.311 Beschäftigten gibt. In den 77 Krankenhäusern arbeiten weitere 53.183 Menschen. „Bisher sind in Sachsen mehr als 29.000 Impfdosen eingetroffen. Voraussichtlich werden ab Januar pro Woche 34.000 neue Dosen eintreffen“, hieß es. Von jeder Lieferung werde die Hälfte der Impfdosen für den Zweittermin zurückgestellt. Rein rechnerisch seien für die erste impfberechtigte Personengruppe mehr als 290.000 Impfdosen erforderlich, wenn alle freiwillig in eine Impfung einwilligen.

Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) begann am Dienstag mit der Impfung seines Personals. Weitere Impfungen sollen in den nächsten Tagen im eigens dafür geschaffenen internen Impfzentrum folgen, hieß es. Dafür wurden Räume, in denen sonst Studenten Unterricht haben, zu einer Impfambulanz umfunktioniert. Das Personal der Impfteams bestehe nicht nur aus Ärzten von UKL und Medizinischer Fakultät, sondern auch aus Medizin- und Pharmaziestudenten sowie pensionierten Ärzten. Das Impfzentrum am UKL soll ausschließlich zum Impfen des Klinikumpersonals sowie der Beschäftigten weiterer Kliniken aus dem Leipziger Raum dienen.

In Rheinland-Pfalz soll die Terminvergabe erst am 4. Januar an den Start gehen. Eine Woche später sollen am 11. Januar die Impfzentren öffnen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Seit Sonntag werden die ersten Menschen in Altenheimen sowie Pflegekräfte gegen das Coronavirus geimpft. Bislang seien keine Zwischenfälle bekannt geworden, berichtete das Ministerium.

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