Verbraucher suchen Apotheken

Immunkarte Covid-19: Ausverkauft in der ersten Woche

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Berlin -

Die Immunkarte Covid-19 von Apotheker Tamim Al-Marie hat einen erfolgreichen Marktstart hingelegt: In vielen Orten waren die blauen Chipkarten bereits nach der ersten Woche ausverkauft. 10.000 Karten wurden bereits nachbestellt. Der Run kommt nicht zuletzt dadurch zustande, dass die Akzeptanz für das Modell in Politik und Wirtschaft kontinuierlich steigt.

Über 200 Apotheken sind mittlerweile Partner der Immunkarte Covid-19. Und die müssen gar nicht viel tun: Die Teilnahme ist kostenlos, sie erhalten alle Materialien und müssen den Kunden lediglich die Immunisierung per App bestätigen und dann die Karte aushändigen. 10 Euro erhalten sie dafür pro abgegebener Karte. Gründer Al-Marie berichtet von über 600 Kundenanfragen aus dem gesamten Bundesgebiet allein in den vergangenen Tagen: Verbraucher, die durch die Berichterstattung – unter anderem in der Bild-Zeitung und im MDR – von dem Modell erfahren haben und nun auf der Suche nach Apotheken seien, in denen sie eine Karte erhalten können.

Die Pandemielage spielt dem Start-up in die Hände: Sie entspannt sich vielerorts merklich, Debatten über anstehende Erleichterungen für Immunisierte werden immer drängender. In Sachsen beispielsweise gelten bereits seit Montag Lockerungen für Geimpfte und Genesene, wenn die Inzidenz in einem Landkreis unter 100 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner liegt – was vielerorts der Fall ist. Nachweislich Immunisierte oder negativ Getestete können deshalb dort etwa wieder in Geschäfte oder in Außenbereichen von Restaurants sitzen. Doch das müssen sie im Alltag auch möglichst unkompliziert nachweisen.

„Wir unterstützen die Immunkarte, da sie alltagstauglich ist und eine sichere Bestätigung Geimpfter ermöglicht“, erklärt Dirk Neubauer, Bürgermeister der Stadt Augustusburg, die bereits als erfolgreiches Modellprojekt Schlagzeilen gemacht hat. „Daher habe ich die Immunkarte Covid-19 in unsere Fortsetzung der Öffnungsstrategie integriert. So soll diese in unserem CheckIn-System automatisch auch als Eintrittskarte dienen.“

Die Immunkarte kann im Alltag schnell kontrolliert werden – durch einen einfachen Scan mit der Immunkarte-App: Automatisch wird hier geprüft, ob die Impfung gegen Covid-19 vollständig ist und bereits die vorgeschrieben 14 Tage zurückliegt. Es wird bei gültigem Immunisierungs-Status ein Passbild des Kartenträgers angezeigt, damit nicht bei jeder Eingangskontrolle zusätzlich der Personalausweis kontrolliert werden muss. So kommt es zu kürzeren Warteschlangen bei Eingangskontrollen.

Neben Sachsen haben aucb andere Bundesländer mit gleichen oder ähnlichen Lokcerungsregelungen nachgezogen – darunter am Mittwoch erst Nordrhein-Westfalen. Doch nicht nur auf Landes-, sondern auch auf Bundesebene konnte Al-Marie bereits Unterstützer sammeln. Noch im April war er als Sachverständiger im Tourismus-Ausschuss des Bundestages, um die Immunkarte als innovatives Modell vorzustellen. „Digitale Lösungen können insbesondere im Gastronomie- und Reiseverkehrsgewerbe einen flexibleren Umgang mit der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ermöglichen“, so der Ausschuss nach dem Fachgespräch.

Der QR-Code auf der Rückseite der Karte kann – beispielweise am Eingang eines Restaurants – einfach gescannt werden und bestätigt den Impfstatus seines Trägers. „Bei jedem Träger einer verifizierten Immunkarte können Sie sicher sein, dass er vollständig gegen Covid-19 geimpft oder genesen ist", so Al-Marie. „Die Immunkarte erfüllt alle Anforderungen der neuen Corona-Verordnungen. Sie ist ein Impfnachweis im Sinne der Corona-Verordnungen und enthält alle Angaben nach Infektionsschutzgesetz nach WHO-Richtlinie.“

Nachdem zahlreiche Gastronomen und Kulturschaffende bereits erklärt haben, dass sie die Immunkarte anerkennen, will das Start-up nun Bürgermeister und Gemeinden auffordern, die flächendeckende Anerkennung der Immunkarte unter anderem in Zoos, Museen und Theatern als Impfpass-Äquivalent zu gewährleisten.

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