Kinderschutzbund, Frauenhaus & Bahnhofsmission

FFP2-Aktionen: Bunte Masken und eine Spendenbox Cynthia Möthrath, 21.02.2021 07:48 Uhr

Berlin - 

Nicht nur sich selbst, sondern auch anderen etwas Gutes tun – das ist das Motto vieler Spendenaktionen, die von zahlreichen Apotheken im Zuge der Maskenverteilung durchgeführt werden. Bei der Wahl der Einrichtungen und Organisationen sind keine Grenzen gesetzt: Kinder, Frauen und Bedürftige stehen besonders häufig im Fokus.

Die Idee mit dem Erwerb von Schutzmasken auch anderen zu helfen ist nicht neu. Bereits zu Beginn der Pandemie hatten viele Apotheken den Verkauf mit Aktionen für den guten Zweck verknüpft und dabei hohe Spendensummen erreichen können. Abgabe und Verkauf der FFP2-Masken bieten nun erneut ein großes Feld für verschiedene Hilfsaktionen.

In Elmshorn werden gleich zwei verschiedene Aktionen durchgeführt, wie Apotheker Johann Ulbricht erklärt. Zum einen werden pro eingelöstem Maskencoupon zwei Euro an den Kinderschutzbund gespendet. Insgesamt fünf Apotheken im Umkreis unterstützen die Aktion. Gemeinsam wird am Ende die Summe gespendet. Da jeden Tag zahlreiche Berechtigungsscheine in die Apotheke flattern, rechnet der Apotheker mit einer hohen Summe. „Da wird schon einiges zusammenkommen“, meint Ulbricht.

Spendenbox: Maske statt Geld

Doch die Flora Apotheke hat sich eine weitere Spendenaktion einfallen lassen. „Viele Kunden erhalten Berechtigungsscheine und brauchen sie eigentlich gar nicht“, erklärt der Apotheker. Einige seien so ehrlich und würden erklären, dass sie finanziell nicht auf die Coupons und die damit verbundenen kostenlosen Masken angewiesen seien. Deshalb kam man auf die Idee eine Spendenbox aufzustellen, in die neue und originalverpackte Masken eingeworfen werden können. „Wenn es grade ins Gespräch passt, sprechen wir die Kunden auch aktiv auf die Möglichkeit an.“ Die Aktion wird gemeinsam mit der Bahnhofsmission und der Diakonie durchgeführt. So sollen die Masken bei den Menschen landen, die nicht die finanziellen Mittel dazu haben und keine Coupons erhalten, weil sie beispielsweise keinen Versicherungsschutz besitzen.

Bunte Masken gegen häusliche Gewalt

In Münster und Erftstadt hat man sich unabhängig von Coupons eine Spendenaktion einfallen lassen. Im Fokus stehen dabei bunte FFP2-Masken: Unter dem Motto „Wir zeigen Farbe gegen Gewalt“ werden für jede verkaufte Maske 50 Cent an das örtliche Frauenhaus gespendet. „Ich habe mich extra dafür entschieden die Aktion unabhängig von den Berechtigungsscheinen durchzuführen“, erklärt Apothekerin Sylke Bergmann von der Margareten Apotheke in Münster. „Denn viele nehmen wegen der Aktion noch eine zusätzliche Maske mit, um die Spende zu unterstützen.“ Außerdem gebe es schließlich auch noch solche, die keine Coupons bekommen – „auch die sollen die Möglichkeit haben etwas Gutes tun zu können“, findet Bergmann.

Apothekerin Laura Abels fand die Aktion super und setzte sie direkt in ihren drei Apotheken im Kreis Erftstadt um. „Ich fand die Idee gut, da durch den Lockdown und die Auswirkungen der Pandemie auch die häusliche Gewalt zugenommen hat.“ Sie sei froh und dankbar über solche Angebote. „Solche Einrichtungen erhalten meist nur zu Weihnachten Spenden, aber im restlichen Jahr eher weniger.“ Auch die Apothekenteams setzen mittlerweile auf die bunten Masken und kommen damit gut an. „Die Leute finden die bunten Masken toll“, berichtet Bergmann. Schließlich könne man auch damit etwas Farbe in die Welt tragen und den Mitmenschen Freude bereiten.

In Moers konnte kürzlich eine besonders hohe Summe an mehr als 20 gemeinnützige, karitative und soziale Einrichtungen gespendet werden: Dr. Simon Krivec und Julius Krivec verkauften mit ihren vier Apotheken FFP2-Masken für nur einen Euro – der Erlös von mehr als 68.000 Euro wurde von den Apothekern auf 75.000 Euro aufgestockt. Für die Aktion wurde ordentlich die Werbetrommel gerührt: Neben dem Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der selbst einen Vormittag in der Adler Apotheke aushalf, warben auch TV-Star Detlef Steves und Hundeprofi Martin Rütter für die Aktion. Deshalb seien auch Menschen von weiter her in die Apotheken gekommen.