Kontakttagebuch

Corona-Frühwarnsystem in Apotheken

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Berlin -

Apotheken waren auch während des Lockdowns geöffnet und sind trotz Abstandsregeln bis heute Orte der Begegnung. Das macht sie bei der Nachverfolgung von Infektionsketten zu wichtigen Knotenpunkten. Noventi, der Wort & Bild Verlag und DoctorBox statten die Apotheken mit einem technischen Hilfsmittel aus.

Angesichts steigender Infektionszahlen sei die zuverlässige Nachverfolgung derzeit die größte Herausforderung, die eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, schreiben die Partner. Im Rahmen der Kampagne #Coronastoppen werden Signal-Sender, sogenannte Beacon, an interessierte Apotheken verteilt. Diese ermöglichen eine ortsbezogene Frühwarnung und Kontaktnachverfolgung. Die Apotheken-Kit enthalten zudem Informationsmaterial und sollen den Partnern zufolge eine Ergänzung zur personenbezogenen Corona-Warn-App der Bundesregierung sein.

Die technische Lösung kommt von DoctorBox, das Unternehmen hat bereits ein Corona-Warnsystem für die Wirtschaft. Ein Signal-Sender wird an einem zentralen Ort in der Apotheke installiert. Gleichzeitig kann das Personal und die Kundschaft auf freiwilliger Basis ein digitales Kontakttagebuch auf dem Smartphone führen, zum Beispiel über die kostenlose App von DoctorBox.

Sobald ein Mitarbeiter oder Kunde die Apotheke betritt, wird über die App automatisch ein Eintrag im Kontakttagebuch generiert. Den drei Partnern zufolge werden dabei keine personenbezogenen Daten übermittelt. Im Infektionsfall meldet der Geschäftsinhaber dies an das Doctorbox Corona-Warnsystem. Die Kontakttagebuch-App synchronisiert die möglichen infektiösen Orte regelmäßig. Bei Ortsübereinstimmung werden die Betroffenen über die DoctorBox Kontakttagebuch-App auf dem Handy per Push-Benachrichtigung informiert.

Das automatisiert geführte DoctorBox-Kontakttagebuch soll die zeitkritische Infektionskettenbekämpfung unterstützen. Es entspreche der Vorlage des Robert Koch-Instituts (RKI), das Personen im Infektionsfall auf Anforderung des Gesundheitsamts ausfüllen müssen. Im Apotheken-Kit ist ein umfangreiches Informationspaket für die Apotheke und ihre Kunden enthalten. Zum Start werden laut Mitteilung die ersten 5000 Apotheken mit dem Kit ausgestattet.

Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer verweist auf die verschiedenen Maßnahmen seines Unternehmens während der Pandemie – insbesondere die Initiative gegen Corona. Das Apotheken-Kit soll das Sicherheits- und Hygiene-Konzept der Bundesregierung ergänzen und Apotheken zu sicheren Orten machen – zum Schutz der Apothekenteams und natürlich der Kunden. „Die Lage ist ernst“, so Sommer.

Dr. Oliver Miltner, Gründer und CEO von DoctorBox: „Das ist eine wichtige Innovation zur Eindämmung von Covid-19, da im Infektionsfall Bürger ihre besuchten Orte und Kontaktpunkte nachvollziehen und freiwillig Gesundheitsämtern zur Verfügung stellen können. Das DoctorBox Corona-Warnsystem spart nicht nur wertvolle Zeit in der Nachverfolgung von Infektionsketten, Unternehmen haben so die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden, um einen zweiten Lockdown zu verhindern.“

Andreas Arntzen, Vorsitzender der Geschäftsführung Wort & Bild Verlag: „Wir unterstützen gerne #Coronastoppen, um einen aktiven Beitrag zur Sicherung von Apotheken zu leisten.“

Das Apotheken-Kit ist seit Anfang August in 200 Pilotapotheken im Einsatz. Darunter ist auch die Linda Paradies-Apotheke in Köln. Inhaber Dirk Vongehr: „Als wesentlicher Anlaufpunkt für die Menschen haben Apotheken eine besondere Verantwortung. Ich bin vorher auch schon sehr aktiv gegen das Corona-Virus vorgegangen, das #Coronastoppen Apotheken-Kit ergänzt meine bisherigen Maßnahmen auf ideale Weise. Auch unsere Mitarbeiter sind durchweg begeistert, vor allem da das Konzept ohne personenbezogene Daten auskommt und auf Freiwilligkeit basiert.“

 

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