Mutante erfordert dritte Impfung

Comirnaty: Booster gegen Omikron Alexandra Negt, 08.12.2021 17:50 Uhr

Biontech arbeitet an einem neuen Impfstoff, der eine bessere Wirksamkeit gegen Omikron aufweist. Foto: BioNTech
Berlin - 

Aktuell gehen Virolog:innen davon aus, dass die Pandemie im kommenden Frühjahr nicht vorbei sein wird. Neben einer zu geringen Impfquote trägt auch die neue „Variant of Concern“ dazu bei. Omikron scheint eine Immunfluchtmutante zu sein. Erste Ergebnisse zeigen, dass die aktuell verfügbaren Impfstoffe eine geringere Wirksamkeit gegen Omikron aufweisen als gegen die bisher zirkulierenden Varianten. Auch Biontech arbeitet an einer neuen Version seines Vakzins.

Comirnaty wird an die zahlreichen Mutationen der Omikron-Variante angepasst. Im kommenden Frühjahr soll eine neue Vakzin-Variante verfügbar sein. Bis dahin rät Biontech weiter zur Impfung mit dem bereits am Markt befindlichen Vakzin. Denn vorläufige Laborstudien zeigten, dass das klassische Regime aus zwei Dosen mit signifikant reduzierten Neutralisationstitern einhergehe, so baue sich mit einer Grundimmunisierung ein grundlegender Schutz auf.

Zukünftig drei Spritzen

Die vorläufigen Untersuchungen zeigen auch, dass eine Booster-Impfung große Effekte auf die Immunantwort hat. Daher rät der Hersteller zur dritten Injektion. Ein Warten auf den angepassten Wirkstoff sei nicht der richtige Weg. Die Daten zeigen, dass ein Impfregime mit drei Dosen die neutralisierenden Antikörpertiter gegen die Omikron-Variante um das 25-Fache erhöht. Laut Biontech sind die ermittelten Titer nach der Auffrischimpfung vergleichbar mit den Titern, die nach zwei Dosen gegen das Wildtyp-Virus beobachtet. Auf die Frage, ob sich das Impfregime von Comirnaty dauerhaft ändern könnte und zukünftig drei Dosen für einen vollständigen Impfschutz nötig sein könnten, antwortete Biontech-Chef Uğur Şahin ganz kurz mit „Ja“.

Wichtig zu wissen: Die erhobenen Daten spiegeln nicht das gesamte menschliche Immunsystem wider. So bleibt die tatsächliche T-Zellantwort eher verborgen. Mittels einer künstlich hergestellten Form des Virus wurden Blutseren hinsichtlich der Neutralisationsleistung der enthaltenen Antikörper untersucht.

Laut Europäischer Arzneimittel-Agentur (EMA) könnte die Zulassung eines angepassten Vakzins rund vier Monate in Anspruch nehmen. Geht man davon aus, dass Biontech bereits im Frühjahr mit der Auslieferung beginnen möchte, so müsste das Rolling-Review-Verfahren unverzüglich starten. Ausgehend von einem bereits zugelassenen Impfstoff gibt die EMA fünf Schritte vor, die für eine Anpassung des Impfstoffes durchlaufen werden müssen: Neben der Anpassung sind das die Qualitätsprüfung, fortlaufende klinische Studien, Dokumente zur umgestellten Poduktion sowie die Zulassung und Genehmigung.