Grundlagenforschung mit Praxisbezug

Biontech: Verdienstorden für die Gründer dpa/APOTHEKE ADHOC, 27.02.2021 08:35 Uhr

Ugur Sahin und Özlem Türeci erhalten für ihre Forschungsarbeiten das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Foto: Biontech
Berlin - 

Die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin erhalten das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Gleichzeitig weist Sahin auf die mögliche Notwendigkeit einer dritten Dosis hin. Er geht davon aus, dass die Menschen in einiger Zeit eine dritte Dosis einer Corona-Schutzimpfung brauchen könnten.

Dem Forscher-Ehepaar Özlem Türeci und Ugur Sahin soll am 19. März im Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht werden. Die beiden Wissenschaftler „verbinden medizinische Grundlagenforschung mit deren Übersetzung in eine praktische Nutzung“, heißt es in der Begründung. Mit der Entwicklung und Zulassung eines Impfstoffes gegen Covid-19 hätten Türeci und Sahin einen „entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie geleistet“. Die Preisverleihung ist laut Bundespräsidialamt die erste persönliche Ordensaushändigung des Bundespräsidenten in diesem Jahr.

Zuletzt hatte Sahin über die wahrscheinliche Notwendigkeit einer dritten Impfdosis als Booster gesprochen. In einer neuen Studie wird das Mainzer Unternehmen Biontech die Wirkung einer möglichen dritten Auffrischung testen. Gegenüber dem „Spiegel“ antwortete Sahin auf die Frage, ob eine dritte Dosis nötig sein wird: „Ich glaube, ja. Allein schon, um den breiten Impfschutz in der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.“ Seiner Ansicht nach wird erst ab Ende Mai oder Anfang Juni ein deutlicher impfstoffbedingter Rückgang der Infektionszahlen zu verzeichnen sein.

Es könnte auch alle zwei Jahre eine Auffrischungsimpfung geben, die an die dann grassierenden Varianten angepasst sei. „Ähnlich wie bei der Grippe. Das könnte für uns dann die neue Normalität sein.“ Sahin, sieht eine deutliche Abnahme der Infektionsrate in Deutschland vor allem im Spätherbst. „Wir haben das Problem, dass B.1.1.7 nun auch hier anfängt zu grassieren. Ab Mitte März sollte sich bei der zuerst geimpften älteren Bevölkerung die Mortalität reduzieren, wenn die Impfungen weiter vorangehen“, erklärte Sahin. „Bis zum Spätsommer sollten wir die Pandemie deutlich besser unter Kontrolle haben, wenn sich genügend Menschen impfen lassen“, sagte der 55-Jährige. Das bedeute nicht, dass es keine neuen Ansteckungen mehr gebe. „Aber, dass wir ein normales Leben haben können.“