Trotz Impfung angesteckt

Biontech: Südafrika-Variante durchbricht Impfschutz APOTHEKE ADHOC, 12.04.2021 13:35 Uhr

Forscher aus Tel Aviv fanden Hinweise darauf, dass die südafrikanische Virusvariante den Impfschutz von Biontech/Pfizer durchbrechen kann. Foto: Biontech
Berlin - 

Die verschiedenen Mutationen von Sars-CoV-2 halten die Welt in Atem. Vor allem die Beeinträchtigung einer Immunität nach überstandener Infektion und die Schutzwirkung der Vakzine stehen dabei im Fokus. Eine Untersuchung aus Israel fand nun Hinweise darauf, dass die südafrikanische Mutation offenbar den Impfschutz des Vakzins von Biontech/Pfizer durchbrechen kann – trotz Impfung erkrankten überproportional viele Menschen mit der Virusvariante. Insgesamt bleibt die Dominanz der Mutation jedoch gering.

Die Untersuchung der israelischen Forscher:innen von der Universität Tel Aviv wurde am vergangenen Wochenende veröffentlicht. Die Studie verglich knapp 400 Menschen, die 14 Tage oder länger nach der Verabreichung von ein beziehungsweise zwei Impfdosen positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, mit der gleichen Anzahl nicht-geimpfter Personen. Dabei stellte das Team fest, dass es bei Menschen, die mit einer zweiten Dosis von Biontech/Pfizer geimpft wurden, unverhältnismäßig häufiger zu einer Infektion mit der südafrikanischen Variante B.1.351 kam als bei der nicht-geimpften Gruppe. Dies bedeutet, dass die südafrikanische Variante den Schutz des Impfstoffs bis zu einem gewissen Grad durchbrechen kann.“

Durchbricht B.1.351 den Impfschutz?

Bei den Probanden, die sich trotz vollständigem Impfschutz infizierten, war der Anteil der Südafrika-Mutation acht Mal höher als bei den Ungeimpften: 5,4 Prozent der Menschen mit zwei Impfungen, aber lediglich 0,7 Prozent der Menschen ohne jeglichen Schutz wiesen eine Infektion mit der Virusvariante auf. „Das bedeutet, dass der Pfizer/Biontech-Impfstoff, obwohl er hochwirksam ist, wahrscheinlich nicht das gleiche Maß an Schutz gegen die südafrikanische Coronavirus-Variante bietet“, erklärten die Autoren.

Eine Aussage über den Krankheitsverlauf der Betroffenen ist bisher nicht möglich. Es ist unklar, ob es sich um schwere Verläufe von Covid-19 handelte. Die Zahl der Geimpften, die sich mit B.1.351 infizierten, sei bislang zu gering, um eindeutige Aussagen treffen zu können. Auch insgesamt habe sich die Virusvariante bislang nicht durchgesetzt. „Selbst wenn die südafrikanische Variante den Schutz des Impfstoffs durchbricht, hat sie sich in der Bevölkerung nicht weit verbreitet“, erklärte Co-Autor Adi Stern. Dafür könnte auch die britische Variante sorgen, indem sie die Ausbreitung der Version aus Südafrika möglicherweise blockiere.

Vorherige Studien hatten bereits Hinweise geliefert, dass die Schutzwirkung der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gegen die südafrikanische Variante geringer ausfällt. Bei den Geimpften zeigte sich insgesamt eine geringere Antikörperzahl, als bei anderen Virusvarianten, die im Umlauf sind. Gegen die Mutation aus Großbritannien konnte bislang kein reduzierter Schutz ermittelt werden.