Abstand ja – Alleinesein nein

BfR: Kaum noch Kontaktbeschränkungen APOTHEKE ADHOC, 29.07.2021 11:57 Uhr

Immer weniger Menschen reduzieren ihre sozialen Kontakte. Die letzten Monate blieben viele Bürger:innen bewusst zu Hause – das ändert sich seit Sommerbeginn. Foto: nitpicker/Shutterstock.com
Berlin - 

Im aktuellen Corona-Monitor vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zeigt sich, dass sich die Mehrheit der Bürger:innen gut über die pandemische Lage informiert fühlt. An das Abstandhalten und Maskentragen im öffentlichen Raum halten sich die meisten. Anders sieht das beim Bewegungsverhalten aus. Nur noch 40 Prozent geben an, dass sie bewusst auf soziale Kontakte verzichten. Gleichzeitig nutzen weniger als die Hälfte aller Befragten die Corona-Warn-App und auch der Anteil derjenigen, die sich regelmäßig auf Sars-CoV-2 testen lassen sinkt.

Das BfR verzeichnet einen Rückgang bei den Kontaktbeschränkungen. Gaben im März 2021 noch 80 Prozent aller Befragten an, dass sie seltener Freunde treffen, so sank der Wert auf rund 50 Prozent im Juli. „Die überwiegende Mehrheit der Befragten bewertet sowohl die Abstandsregelung als auch die Quarantänemaßnahmen nach wie vor als angemessen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Andreas Hensel. „Die Anzahl derer, die angeben, ihr Zuhause seltener zu verlassen, ist jedoch in den letzten Wochen merkbar zurückgegangen und liegt derzeit bei 40 Prozent. Nur noch 54 Prozent treffen sich seltener mit Freunden und Familie.“

Kanäle der Information

Im Corona-Monitor wurde auch abgefragt, wie gut und auf welchen Kanälen sich die Bürger:innen über das aktuelle Geschehen informieren. Generell fühlt sich rund die Hälfte der Bürger:innen in allen Altersgruppen gut informiert. Die Art der genutzten Informationskanäle unterscheidet sich jedoch stark. So nutzen die 14- bis 39-Jährigen vor allem die sozialen Medien und persönliche Kontakte zur Information. Die 40- bis 59-Jährigen informieren sich primär über Fernsehen und Radio. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen nimmt die Bedeutung des Fernsehens nochmal zu – 85 Prozent gaben an, dass dieses Medium als Informationsquelle dient.

Die Art der aktuell genutzten Präventionsmöglichkeiten und Schutzmaßnahmen zeigt, dass vor allem Jüngere häufiger Gebrauch von den Bürgertestungen machen. 67 Prozent der 14- bis 39-Jährigen gab an, dass sie sich in den letzten 14 Tagen öfter auf das Coronavirus testen ließen. Bei den 40- bis 59-Jährigen sank der Wert auf 56 Prozent, bei den über 60-Jährigen waren es nur noch 43 Prozent. Auch die vermehrte Nutzung von Desinfektionsmitteln nimmt mit steigendem Alter ab. Rund 40 Prozent der 14- bis 59-Jährigen nutzen aktuell die Corona-Warn-App. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen sinkt der Wert auf 28 Prozent.

Die Befragung wurde erstmals im März 2020 durchgeführt. Die letzte Befragung erfolgte Ende Juli. In der ersten Erhebungsphase wurden wöchentlich rund 500 Personen befragt, ab der Erhebungsphase 2 (Juni 2020) stieg die Anzahl der Befragten auf rund 1000 Teilnehmer:innen. Insgesamt unterteilte sich die Umfrage in vier Erhebungsphasen.