Sachsen

Apothekerverband will keine Corona-Tests

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Berlin -

Apothekenmitarbeiter stehen in der Corona-Krise an vorderster Front; sie haben nicht nur ein Risiko, sich bei Kunden oder Kollegen zu infizieren, sondern könnten auch das Virus weitergeben. Von präventiven Tests hält man beim Sächsischen Apothekerverband nichts.

Um bei einer Quarantäne nicht das ganze Personal isolieren zu müssen, arbeiteten einige Apotheken im Freistaat bereits im Zwei-Schicht-System, erklärte Verbandssprecherin Kathrin Quellmalz. Von präventiven Corona-Tests der Mitarbeiter von Apotheken halte der Verband jedoch nichts, sie seien zu aufwendig.

Nach ihren Angaben kommen in der Corona-Krise deutlich mehr Menschen in Apotheken. Es lägen drei arbeitsintensive und kräftezehrende Wochen hinter den Beschäftigten in Apotheken, teilte Quellmalz mit.

Gerade die Beratung und Aufklärung der Patienten sei zeitintensiv, aber dringend notwendig. Hinzu kämen Lieferengpässe bei wichtigen Wirkstoffen sowie die schwierige Beschaffung von Ausgangsstoffen für die Herstellung von Desinfektionsmitteln. „Die Kolleginnen und Kollegen in den öffentlichen Apotheken leisten derzeit Enormes“, sagte Quellmalz.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte in der vergangenen Woche seine Linie angepasst. Das bisherige Kriterium, dass ein Patient in einem Gebiet mit Covid-19-Fällen gewesen sein muss, entfalle, sagte Präsident Professor Dr. Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. Stattdessen sollen Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, einen Anspruch erhalten. In einer Orientierungshilfe für Ärzte wies das RKI darauf hin, dass Menschen mit akuten respiratorischen Symptomen, die in der Pflege, einer Arztpraxis oder im Krankenhaus arbeiten, getestet werden sollen – auch ohne vorherigen Kontakt zu einem bestätigten Fall. Apothekenmitarbeiter wurden nicht genannt. Dennoch gibt es vielerorts den Wunsch, sich oder Mitarbiter und Kollegen testen zu lassen, um schnell wieder in der Apotheke zur Verfügung zu stehen.

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