Der Kundin gefiel das gar nicht, sie wurde unhöflich: „Sie teilte mir mit, dass doch jeder wüsste, dass man seinen Arzt oder Apotheker fragen solle“, sagt Binninger. Seine Antwort: „Wenn man Sie online nicht korrekt beraten hat, bin ich dafür nicht zuständig.“ Die Kundin verließ wutentbrannt die Offizin.
Gibt es eigentlich Traumkunden? In Düsseldorf schon. „Wir haben ganz viele Stammkunden, die sind sehr freundlich. Für mich ist ein Traumkunde ein Mensch, der mit seinen Mitmenschen offen interagiert.“ Und wenn ein Stammkunde kommt und sich herzlich für die erfolgreiche Beratung vom letzten Mal bedankt, schlägt das Herz eines jeden Apothekenmitarbeiters höher. Weil er dann weiß, dass er alles richtig gemacht hat.
„Bei uns müssen die Kunden nicht immer unbedingt mit einem Verkaufsabschluss aus der Tür gehen. Wir beraten auch gerne nur“, sagt Binninger. Was ihn zudem an Unhöflichkeit nervt: „Es gibt Kunden, die borniert reagieren, wenn man sie freundlich beraten möchte. Sie wollen schnell in die Apotheke, einkaufen und schnell wieder raus. Dabei müssen wir fragen, für wen das Medikament ist und ob sie sich damit auskennen. Ich habe schon viele Kunden erlebt, die das Medikament seit Jahren falsch einnehmen, weil es ihnen nie jemand erklärt hat.“
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