Telekommunikation

Umfrage: Fax bleibt wichtig APOTHEKE ADHOC, 21.01.2016 08:06 Uhr

Berlin - 

Digitalisierung hin, E-Health her: Eines der wichtigsten Kommunikationsgeräte in Apotheken ist nach wie vor das Fax. Im Faxen sind die Apotheker wohl Weltmeister: Kostenvoranschläge für die Krankenkasse, Hilfmittelfragen an den Verband, Formulare fürs Steuerbüro, Bestellungen an die Hersteller. Dass das Fax von vielen Kollegen als unentbehrlich empfunden wird, zeigt auch eine Umfrage von APOTHEKE ADHOC.

Zwei Drittel der Teilnehmer wollen das Fax auf jeden Fall behalten. Sie halten es für ein wichtiges Kommunikationsmittel. Jeder Vierte würde hingegen gern auf das Faxgerät verzichten – hält es aber leider noch für notwendig. 8 Prozent der Teilnehmer meinen, Faxe würden nicht mehr benötigt und gehörten abgeschafft. An der Umfrage nahmen am 14. und 15. Januar 2016 insgesamt 213 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

Für die Fax-Fans könnte es in Zukunft problematisch werden: Denn immer mehr Telefonanbieter stellen ihre Leitungen auf die digitale Technik „Voice over IP“ (VoIP) um. Die Telekom will bis 2018 alle analogen Leitungen abschalten. Während die Umstellung auf Telefonate kaum Auswirkungen hat, könnte es bei angeschlossenen Geräten Probleme geben – etwa den Faxgeräten.

Künftig soll ein Kabel von der Telefonbuchse und der dort hinterlegten DSL-Leitung direkt in den Router führen. Dafür braucht es einen passenden Router. Sollen bisherige ISDN-Geräte wie Telefone, Anrufbeantworter oder Faxgeräte genutzt werden, muss man darauf achten, dass dieser IP-fähige Router auch über einen Anschluss für ISDN-Geräte (S0-Port) verfügt.

Die VoIP-Technologie ist für die Sprachübertragung optimiert – daher kann es beim Faxen zu Problemen kommen. Die Informationen werden in Pakete verpackt. Fällt eines aus, ist beim Telefonieren nur ein kurzer Knackser zu hören. Beim Faxen geht hingegen die Synchronisierung verloren und schlimmstenfalls bricht die Verbindung ganz ab. Je länger das Fax, desto größer ist die Gefahr, dass die Verbindung scheitert.

Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wurde bereits 1998 der Standard T.38 für die Übertragung von Faxen in IP-Netzen entwickelt – „Fax over IP“. Um ein altes Faxgerät umzurüsten, können sogenannte Analog-Telefon-Adapter verwendet werden. Mit diesen können auch Verbindungen zwischen Analogtelefonen und dem VoIP-Netz hergestellt werden. Allerdings unterstützen noch nicht alle Telefonanbieter den Standard. Dazu gehört etwa die Telekom. Dort empfiehlt man bei Faxproblemen, bei dem Gerät eine niedrigere Übertragungsrate von 9600 Bit/Sekunde einzustellen.

Eine Alternative sind Faxanbieter, die Aufträge über das Internet abwickeln, oder das Verschicken von Faxen per E-Mail. Man muss allerdings aufpassen, weil zum Teil bestimmte Nummern ausgeschlossen sind. Auch die Kostenunterschiede sind erheblich. In manchen Fällen muss eine Grundgebühr gezahlt werden, in anderen ist der Preis für einzelne Seiten höher.

Doch auch bei anderen Geräten können Schwierigkeiten auftreten. Alarmanlagen beispielsweise nutzen bislang mitunter die Telefonleitungen. Sie können weiterhin verwendet werden, wenn sie sich über das Internet an die jeweilige Servicezentrale anbinden lassen. Alarmanlagen der VdS-Klassen A, B oder C brauchen laut Telekom allerdings zwingend einen Ersatz, etwa über den Mobilfunk und eine ständige Spannungsversorgung.

Anders als die bisherigen Analog- und ISDN-Anschlüsse funktioniert ein IP-Anschluss nicht mehr, wenn der Strom ausfällt. Wer sich gegen diesen Fall absichern möchte, könne Router und Endgerät auf eigene Kosten mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung ergänzen, so die Telekom. Auf Netzseite sorge man mit Notstromversorgungen oder mobilen Batterie-Koffern dafür, dass das Netz betriebsbereit bleibe.

Auch EC-Terminals können der Telekom zufolge grundsätzlich am IP-Anschluss weiter benutzt werden – müssen allerdings über eine Internetverbindung angebunden sein. Alternativ können sie auch über Mobilfunk angebunden werden. Sowohl bei Alarmanlagen als auch EC-Terminals muss man im Zweifel Kontakt mit dem jeweiligen Anbieter aufnehmen und abklären, welche Vorbereitungen für das VoIP-Netz getroffen werden müssen.