Apothekenbarometer

Tal durchschritten? Apotheker erwarten Aufschwung

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Berlin -

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben auch in Apotheken teilweise drastische Einbußen zufolge gehabt. Doch der im Rahmen des Apothekenbarometers von aposcope erhobene „Apotheken Geschäftsklima Index“ (AGI) für September zeigt, dass die Zuversicht in die Offizin zurückkehrt. Auch die Erwartungen für die zukünftige Geschäftsentwicklung haben sich deutlich verbessert.

Obwohl die Nachfragesituation von 32 Prozent der befragten Inhaber als negativ eingeschätzt wird, beurteilen fast ebenso viele (30 Prozent) die aktuelle Situation in der Apotheke als gut. Und der Blick in die Zukunft ist deutlich positiver als in den vergangenen Monaten: 43 Prozent der Befragten gehen in den nächsten Monaten immerhin von einer unveränderten Geschäftslage aus, mehr als ein Viertel (28 Prozent) erwartet sogar eine Verbesserung.

Für den AGI befragt aposcope monatlich mindestens 100 Apothekeninhaber mithilfe eines Online-Fragebogens zur aktuellen konjunkturellen Lage ihrer Apotheke(n) sowie zu ihren Geschäftserwartungen für die nächsten drei Monate. Der Index für die aktuelle Geschäftslage legte um 4,8 auf 7,8 Punkte zu. Noch stärker sind die Geschäftserwartungen gestiegen, um 15,1 auf 0,1 Punkte.

Insgesamt konnte sich der Apotheken Geschäftsklima Index deutlich erholen. Er notiert nun bei 4 Punkten und bewegt sich damit nach einem Anstieg um 10 Punkte erstmals seit dem Beginn der Erhebungen im Juni 2020 im positiven Bereich.

Zu den größten Geschäftshemmnissen zählt weiterhin die Abwanderung in den Versandhandel (78 Prozent). Mehr Sorgen bereiten den Inhabern Lieferengpässe als Herausforderung für die Apotheke, der Anteil stieg von 54 auf 59 Prozent.

Getrieben von den Entwicklungen im Zuge der Corona-Pandemie hat sich auch der von aposcope erhobene E-Rezept Readiness Index (ERI) weiter gesteigert und liegt inzwischen bei 60 von 100 möglichen Punkten. Der ERI spiegelt anhand von bereits getroffenen Maßnahmen der befragten Inhaber den Grad der Vorbereitung auf die Einführung des E-Rezepts wider. Vor einem Monat lag der Index bei 55 Punkten.

Einen deutlichen Zuwachs gab es dabei vor allem bei Maßnahmen wie der Bestellung eines elektronischen Heilberufsausweises (plus 18 Prozent) sowie einer Institutionskarte (plus 13 Prozent) zur Identifizierung des Apothekers beziehungsweise der Apotheke. Der ERI hat sich seit Beginn der Erhebung im Februar (26 Punkte) mehr als verdoppelt.

Für die apocope-Studie wurden am 3. und 4. September 2020 insgesamt 102 verifizierte Apothekeninhaberinnen und -inhaber befragt.

 

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