Apothekenserver ohne Verbindung

Securpharm – die ersten Probleme

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Berlin -

Das System würde sich erst noch warmlaufen, hieß es kurz vor dem Start von Securpharm am vergangenene Samstag. Das scheint einzutreffen: Apotheker berichten vermehrt von Verbindungsproblemen der Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA). Der Server der Apotheken kann nur eingeschränkt die Verbindung zur Hersteller-Datenbank aufbauen. Für die Apotheker sind das nicht die einzigen Probleme mit dem Start von Securpharm, wobei es keine gravierenden Fehler gibt. 

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Die NGDA informiert Apotheken: „Im Moment ist die Verbindung zwischen unserem Apothekenserver und dem Hersteller-Datenbanksystem eingeschränkt. Der Apothekenserver selbst läuft, auch wenn die Statusseite etwas anderes anzeigt“, heißt es in einem Rundfax. Und weiter: „Durch die fehlende Verbindung zum Hersteller-Datenbanksystem kann der Apothekenserver allerdings kein besseres Ergebnis anzeigen.“ Man analysiere das mit den Partnern auf Herstellerseite. Für Nachfragen war bei der NGDA bislang niemand zu erreichen – die Leitungen sind dauerhaft besetzt. Akute Probleme, die die Abgabe beeinträchtigen, gibt es zum jetztigen Zeitpunkt nicht.

In der Detmolder Sonnenapotheke von Gunnar Müller musste kurz vor dem Securpharm-Start am Samstag alles recht schnell gehen. Erst am Donnerstag wurde das Zertifikat hinterlegt und alles startklar gemacht. Daraufhin standen vorrübergehend sämtliche Rechner in der Apotheke still – und das während des Notdienstes. Erst nach mehrfachem Aus- und wieder Einschalten war das Problem behoben.

Der Samstag ­– Startschuss für Securpharm – gestaltete sich für Müller dann zum Glück angenehmer. Mit einer Ausnahme liefen alle Rechner und hatten keine Probleme mit den neuen Funktionen. Dass der Start auf einen Samstag fiel, empfand der Apotheker als angenehm. So konnte er sich an einem eher ruhigeren Betriebstag gut mit den Neuheiten auseinandersetzen.

Die Verbindunsgprobleme zur NGDA hatte Müller allerdings auch zu beklagen. Sein Betriebssystem zeigt dauerhaft an: „Anfrage läuft.“ Er hat sich damit auch an sein Softwarehaus Awinta gewandt. Nach dem Motto „Augen zu und durch“ lässt der Apotheker alles Weitere auf sich zu kommen und hofft, dass sich das System bald einspielt.

Auch die BerlinApotheke in Pankow nutzt Prokas Awinta, blieb aber von einem kompletten Absturz von dessen Securpharm-Programm verschont. Dafür bereitete ein anderer unerwarteter Fehler einen Moment der Frustration: Securpharm streikte, als Apothekerin Janina Irwin eine Packung Bisoprolol von 1A Pharma abzugeben versuchte. „Da kam eine Fehlermeldung, bei der als Problem nur ‚Fehler‘ stand, nichts weiter“, erzählt die 29-Jährige.

Auch ein zweiter Versuch führte nicht zum Erfolg, eine andere Packung war nicht griffbereit. Also musste Irwin das Bisoprolol so abgeben und dann im Backoffice etwas umständlich manuell mit Seriennummer und Produktcodenummer ausbuchen. „Ansonsten läuft aber bisher alles rund“, betont sie jedoch.

Ebenso die Apotheke Johannstadt in Dresden musste sich heute mit kleineren Probleme beschäftigen. „Da wir bisher nur Bestandsware haben, beeinträchtigt das unseren Arbeitsalltag nicht“, sagt Apotheker Sven Lobeda. An der Bildschirmkasse funktioniere alles, lediglich im Backoffice gäbe es Probleme bei der Verifizierungsanfrage. Anstelle einer Antwort des Servers erscheine lediglich die Aussage „Anfrage läuft“ – ohne Resultat. Der Apotheker hat bereits ein Webticket an Awinta geschickt, um den Softwarehersteller auf das Problem aufmerksam zu machen.

Wie lief der Start bei euch? Viel Trubel um nichts oder ging bei euch etwas schief? Wie sind eure ersten Erfahrungen rund um das neue Sicherheitssystem? Was sind eure Tipps an die Kolleginnen und Kollegen? Tauscht euch jetzt aus: Im LABOR von APOTHEKE ADHOC.

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