Rossmann, Netto, Sanicare

Schnelltests: Zwischen Höchstmenge und XXL-Paket

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Berlin -

Die Nachfrage nach Antigen-Schnelltests ist hoch. Gleichzeitig ist das Angebot mitunter begrenzt. Die Drogeriekette Rossmann geht jetzt so weit, nur eine bestimmte Abgabemenge pro Person festzulegen. Auch Apotheken kommen nicht so einfach an Ware. Das liegt nicht nur am gestiegenen Interesse, sondern auch daran, dass die Lieferanten nicht mehr das Risiko eingehen wollen, auf der Ware sitzen zu bleiben.

Im März waren Schnelltests für Laien ein knappes Gut. Dann deckte sich der Handel mit Ware ein, die Lager waren voll. Im Sommer sank die Nachfrage und die Anbieter blieben mitunter auf den Tests sitzen. Im Juni etwa wurden Laientests bei dm für 95 Cent angeboten. Sogar Apotheken nutzten die Schnäppchen und kauften dort statt bei ihrem Großhandel Tests für die Kund:innen ein.

Seit einigen Wochen steigt die Nachfrage nach Schnelltests wieder. „Tut mir leid – alle ausverkauft“, ist ein Satz, der aktuell oft auf die Frage nach Antigen-Schnelltests fällt. Für Apotheken ist es mitunter nicht einfach, schnell an Ware zu kommen. Sowohl Profi- als auch Laientests sind heiß begehrt und von den herkömmlichen Lieferanten entweder gar nicht zu erhalten oder zu sehr hohen Preisen. Inhaber:innen tun sich deshalb oft in Einkaufsgemeinschaften zusammen, um bei Zwischenhändlern zu bestellen.

Rossmann begrenzt auf zehn Stück

Auch die Drogerien spüren den Engpass. Rossmann etwa weist im Internet darauf hin, dass die Bestände zeitweise „sehr schnell ausverkauft sein“ könnten. Man arbeite „mit Hochdruck an einer stabilen Warenversorgung“. Angesichts der stark gestiegenen Nachfrage wird jetzt die Abgabemenge begrenzt: „Die Nachfrage nach Corona-Selbsttests ist in den letzten Wochen sehr stark gestiegen. Aufgrund dessen kann es zu Engpässen in unseren Filialen kommen. Um aktuell möglichst allen Kunden den Kauf von Selbsttests zu ermöglichen, ist die Abgabemenge auf zehn Testungen pro Kunde begrenzt“, so die Kette gegenüber Bild.de.

 

Beim Mitbewerber dm sieht es nicht anders aus. Online ist aktuell kein Test verfügbar. Manche Filialen sollen laut Bild.de sogar nicht mehr als drei Stück pro Person abgeben. Das Bild hat sich bei der Kette seit Beginn der vierten Welle nicht verändert. Im Internet betont der Marktführer: „Wichtiger Hinweis: Aufgrund erhöhter Nachfrage kann sich die Verfügbarkeit der Corona-Selbsttests aktuell auf dm.de als auch in den dm-Märkten sehr schnell ändern. Wir arbeiten daran, unser Angebot für Sie weiter auszubauen.“

Lieferanten sind vorsichtig

Einem Anbieter von Selbsttests zufolge liegt das jedoch nicht daran, dass keine Ware verfügbar ist. „Wir sind lieferbar“, sagt er. Allerdings hätten sich viele in der zurückliegenden Welle „die Finger verbrannt“. Der Großhandel etwa habe nicht verkaufte Tests nach sechs Monaten zurückgeben wollen und verlange jetzt ein „Rückgaberecht“. „Deshalb wollen die Anbieter nicht liefern.“ Der Markt habe gelernt, dass das Risiko zu hoch sei, um die Lager zu füllen. Denn die Nachfrage könne wieder so abrupt enden wie im Sommer. „Die Anbieter versuchen, nicht wieder auf den Tests sitzen zu bleiben.“

Dass Ware im Markt ist, zeigt ein Angebot der Versandapotheke Sanicare. Die Kund:innen sollten sich mit „Corona-Schnelltests für die Feiertage bevorraten“, heißt es im aktuellen Newsletter. „Auch in diesem Jahr wird das Weihnachtsfest aufgrund der aktuell anhaltenden Infektionslage anders als sonst sein.“ Um den Familienbesuch so sicher wie möglich zu gestalten, würden regelmäßige Tests vor einer Verbreitung von Covid-Infektionen helfen. Beworben werden Vorteilsset mit 20 Stück für einen Preis von 54,95 Euro bis 67,95 Euro.

Besonders große Mengen bietet auch Netto an: Der Discounter wirbt für ein 1000er-Set an Newgene Antigentests für zu Hause. Der Onlinepreis liegt bei 3490 Euro.

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