Berlin

Popo-Diebin überrumpelt Pharmazieingenieurin APOTHEKE ADHOC, 14.10.2021 15:01 Uhr

In Berlin hat eine Frau mit der „Popo-Masche“ versucht an Geld zu kommen. Die Vorgehensweise ist kein Einzelfall. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

In Berlin hat eine Diebin mit einem bekannten Ablenkungsmanöver die Einnahmen gestohlen. Die Frau tarnte sich als Kundin und zog überraschend in der Apotheke blank, als das Wechselgeld zu sehen war. Die Masche begann mit dem Kauf einer Intimwaschlotion und einem 200-Euro-Schein.

Gestern Nachmittag betrat die Frau eine Apotheke im Berliner Süden. Sie sei wegen ihres Kleidungsstils sofort aufgefallen, sagt die Pharmazieingenieurin, die sie beraten hatte. Sie sei mit Kopftuch, großer Brille und Maske „ziemlich verhüllt“ gewesen. Da man in der Hauptstadt vieles gewohnt sei, habe sich die Angestellte zunächst nichts weiter dabei gedacht.

Die Frau kam mit einer Packung Vagisan Feuchtcreme aus der Freiwahl zur Kasse und kaufte letztlich ein Reinigungsprodukt von Sagella. Sie habe mit einem 200-Euro-Schein bezahlt. „Meine Kollegin gab mir das Wechselgeld von hinten“, so die Angestellte. Die Apotheke leert wegen möglicher Überfälle regelmäßig die Kassen und lagert das Bargeld im Backoffice in einer abschließbaren Box. „In diesem Moment fing sie an, sich die Hosen runterzuziehen.“

Die Pharmazieingenieurin wollte die Kundin zur Beratungskabine leiten und schaltete dort das Licht an, als die Frau bereits hinter den HV-Tisch verschwand, sich dort ganz auszog und ihren Hintern entblößte. „Ich war geschockt“, sagt die Mitarbeiterin. „Ich habe ja schon viel erlebt, aber das war die Krönung.“ Kurz darauf sagte die Frau, dass sie lieber ein Antibiotikum haben wolle und verließ die Apotheke.

Erst dann bemerkte die Mitarbeiterin, dass das Wechselgeld fehlte. Insgesamt wurde ein Betrag im vierstelligen Bereich gestohlen. Das Team will Apotheken vor der Masche warnen. Betriebe in der Nähe seien bereits alarmiert worden. Auch die Polizei habe den Diebstahl aufgenommen. Die Frau mit einem dunkleren Hautteint sei etwa 1,65 Meter groß, habe eine rote Brille mit getönten Gläsern getragen und sei etwa Mitte dreißig. Die Diebin müsse die Sekunde genutzt haben, als sie das Licht des Beratungsraumes angeknipst habe. Das Ablenkungsmanöver ist nicht neu. Es gab bereits mehrere Fälle von „Popo-Dieben“ in Apotheken.