Bereits im November hieß es, die Einschränkung sei eine Reaktion auf die spezielle Situation im Diabetesmarkt. Angesichts „der enorm angestiegenen Anzahl der Bestellungen“ sei man an die logistischen Grenzen gestoßen. Mit dem neuen Bestellverfahren sollten Patienten Medikamente auch im Direktgeschäft zügig erhalten.Der Hersteller versteht den direkten Vertrieb an Apotheken laut eigenem Bekunden nur als „Notfall-Kanal“.
Kritik am neuen Online-Bestellverfahren kam von Apotheker Thomas Real: „Es dauert drei bis fünf Tage, bis ich das Arzneimittel erhalte“, sagt er im letzten November. Allein der Abgleich der Kundennummer durch Pharma-Mall benötige 24 Stunden Zeit, die erstmalige Registrierung einen weiteren Tag. „Eine schnelle und flächendeckende Versorgung der Patienten ist so nicht möglich.“
Dass Apotheker Ärger mit AstraZeneca haben, ist nicht neu. Vor einigen Jahren hatte der Konzernim Zusammenhang mit seinem Antiasthmatikum Pulmicort Turbohaler (Budesonid) Kopien der Rezepte gefordert. Nach massivem Protest ruderte man in Wedel zurück: Fortan mussten Apotheker bei jeder Direktbestellung schriftlich versichern, dass ein Rezept vorliegt. Mit ihrer Unterschrift sollten die Apotheker rechtsverbindlich bestätigen, dass die Ware ausschließlich zur Abgabe auf Rezept an Patienten verwendet wird.
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