Klimaschutzberatung

30 Prozent Energie sparen

, Uhr
Berlin -

Beleuchtung, Kühlschränke, Klimaanlage: Apotheken können beim Energieverbrauch Geld sparen. Der Mittelstandsverbund bietet Inhabern eine kostenlose Klimaschutzberatung an und empfiehlt konkrete Schritte. „Im Schnitt lassen sich 30 Prozent der Kosten reduzieren“, sagt Ernst Panse, der für den Berliner Verband den Bereich Klima und Energie leitet.

Die Klimaberater besuchen Apotheken und sehen sich die Situation vor Ort an. Vor dem ersten Termin erhalten die Inhaber ein Abfrageformular für erste Informationen. Beim Besuch in der Offizin schaut sich der Experte den gesamten Energieverbrauch, die Nebenkosten der vergangenen drei Jahre und den Betriebsablauf an.

Während des halbtägigen Termins werden auch die Botenfahrzeuge und die Verkehrsnutzung der Mitarbeiter sowie die Gebäudephysik – also Dämmung und Fenster – geprüft. „Dann wird ein Bericht erstellt und der Apotheke Verbesserungen vorgestellt“, so Panse. Apotheken verbrauchten vergleichsweise wenig Energie, weil es anders als etwa bei Metzgern wenig Kühlzellen gebe. Doch Einsparpotenzial gebe es auch in der Offizin.

Alle Apotheken können einen Check anfordern. Nach der Analyse bewertet der Berater auf Wunsch auch Umsetzungsmaßnahmen und hilft, Förderanträge zu stellen. Die Energieberatung gehört zum Projekt „Klimaprofi für den Mittelstand“. Sie wird für die Pilotbranchen Apotheken, Fleischer, Bäcker, Friseure und für Kfz-Werkstätten bis Anfang 2019 kostenfrei angeboten. Das Projekt ist Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative und wird durch das Bundesumweltministerium (BMUB) gefördert.

Apotheken sind laut Panse energietechnisch recht gut aufgestellt. „Bei der Beleuchtung ist aber viel Luft nach oben.“ Glühbirnen hätten im Vergleich zu LED-Lampen einen hohen energetischen Aufwand. Die Hintergrundbeleuchtung von Reklame sei oft ineffizient. Der größte Anteil des Stromverbrauchs entfällt auf die Beleuchtung. „Dabei lassen sich durchschnittlich 80 Prozent einsparen“, sagt Panse. Auch die Zytostatika-Herstellung könnte klimaeffizienter sein.

Energiesünder seien oft Klima- und Lüftungsanlagen. Wichtig sei, dass sich das Gerät an den Bedarf anpasse. Moderne Anlagen messen laut Panse den CO2-Gehalt im Raum und regeln sich danach. Beim Betrieb von Klimaanlagen ist entscheidend, dass Fenster und Türen nicht permanent offenstehen.

Der Botendienst sei gut geeignet, um mit Elektroautos erledigt zu werden. „Die Fahrzeuge stehen nachts auf dem Parkplatz und könnten regelmäßig aufgeladen werden“, so Panse. Die täglich zu bewältigende Strecke lasse sich meist recht gut abschätzen und planen.

Der Mittelstandsverbund bietet auch Wärmebilduntersuchung des Gebäudes an und liefert im Anschluss eine Kurzbewertung. Das Projekt soll insgesamt 8200 Tonnen CO2-Emission reduzieren. „Wir wollen mindestens 250 Umsetzungsmaßnahmen anschieben“, so Panse. Geplant seien rund 500 Beratungen in allen fünf Bereichen.

+++ APOTHEKE ADHOC Umfrage +++
Energiekostencheck in der Apotheke. Was meinen Sie? Jetzt abstimmen!

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Mitte des Jahres ist Schluss
Avoxa beerdigt Apotheken Magazin
Apotheke zieht in Container
Komplettumbau wegen Beratungskabine
Notfallpläne müssen kommen
TI-Ausfall: Wo ist Plan B?
Mehr aus Ressort
Zahlen weiterhin im freien Fall
Ende März: Wieder 140 Apotheken weniger
Apotheke schließt nach 30 Jahren
„Wir brauchen einen Gebietsschutz“

APOTHEKE ADHOC Debatte