Das verwendete Testgerät werde aber bereits in vielen vergleichbaren Testzentren und Apotheken deutschlandweit verwendet und sei als In-Vitro-Schnelltest zugelassen. „Der Konflikt zwischen diesen Kompetenzen hat dann an verschiedenen Stellen offenbar zu unzutreffenden oder übersteigerten Feststellungen und einem Behördenverhalten geführt, dessen Verhältnismäßigkeit nun geprüft wird.“
Bei der Stadtverwaltung will man keine konkreten Gründe nennen. Mängel seien „in mehreren Bereichen“ festgestellt und protokolliert worden, sagt ein Sprecher. „Das Testcenter kann wieder öffnen, sobald die festgestellten Mängel beseitigt wurden.“
Das Protokoll und die darin enthaltenen Begründungen seien nicht stichhaltig, moniert Müller-Rebstein. „Kleinere Mängel wie zum Beispiel ein fehlender Pump-Sprüher auf einer Desinfektionsflasche sind in Bezug auf eine sofortige, mündlich verfügte Schließung vollkommen unverhältnismäßig.“ Gerade in der Vorweihnachtszeit, dem aktuell rapiden Anstieg der Infektionszahlen und mit der Einführung des neuen Infektionsschutzgesetzes mit der 3G- Regelung seien die wenigen verbleibenden Testkapazitäten zur Eindämmung der Pandemie sehr wertvoll. Vor allem wenn es sich um PCR-Tests handele.
Das Testzentrum sei zudem im Vergleich zu Mitbewerbern nicht geschlossen worden, als die Nachfrage rückläufig war. Mit der behördlichen Anordnung sei jetzt das letzte verbliebene Testzentrum in Kasseler Stadtteil Bad Wilhelmshöhe zu und es entstehe ein massiver Versorgungsengpass, sagt sie. „Letztendlich hat das Gesundheitsamt damit einen Pfeiler der Pandemieeindämmung in Kassel aufgrund unverhältnismäßiger Annahmen geschlossen.“ Müller-Rebstein renoviert aktuell die Räume und lässt das Hygienekonzept von unabhängigen Experten prüfen. Die Apothekerin will an ihrem Testangebot festhalten.
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