Fusion

Versicherungsmakler treten Heilwesennetzwerk bei Eugenie Ankowitsch, 28.10.2016 09:10 Uhr

Berlin - 

Die Interessenvereinigung Apotheken- und Praxisschutz (IAP) fusioniert mit dem Heilwesennetzwerk. Der Unternehmenszusammenschluss soll Kompetenzen beider Partner erweitern.

Die unter anderem auf Apotheken spezialisierten Versicherungsmakler und deren Interessenvereinigung Apotheken- und Praxisschutz sind dem Heilwesennetzwerk beigetreten. Ab sofort bieten die Mitglieder der Anfang 2015 gegründeten Interessenvereinigung ihre berufs- und ständespezifische Dienstleistungen unter dem Dach des Heilwesennetzwerks an.

Das Heilwesennetzwerk und IAP kooperieren nach eigenen Angaben bereits seit einiger Zeit miteinander. Von der Fusion versprechen sich beide Partner nun weitreichendere Vorteile. So erhalte das Heilwesennetzwerk durch den Beitritt der IAP ein bundesweit aufgestelltes Versicherungsspezialistennetzwerk, das auf die freien Gesundheitsberufe spezialisiert ist.

Die IAP-Mitglieder könnten ihrerseits ihre Kunden nun nicht nur passende Versicherungen anbieten, sondern auch unternehmerische und juristische Hilfestellungen geben und kompetente Partner wie beispielsweise Alarmanlagenbauer, spezialisierte Handwerker sowie Notfallteams, die Schäden beseitigen, vermitteln. Außerdem verspricht sich die IAP von der Fusion offenbar Erschließung weiterer Klienten-Gruppen, zu denen die Versicherungsmakler bisher nur begrenzt Zugang hatten. Dazu könnten eigenen Angaben zufolge spezialisierte Fachärzte, Kliniken, Pflegeheime und medizinische Labors gehören.

Das Heilwesennetzwerk wurde 2014 gegründet. Die Einkaufs- und Verkaufsgenossenschaft will nach eigenen Angaben Experten aus der Gesundheitsbranche zusammenbringen und richtet sich unter anderem an Apotheker, Ärzte, Kliniken, Pflegeheime und Hebammen. Zur IAP gehören laut Gründungsmitglied Michael Jeinsen derzeit rund 30 unabhängige Versicherungsmakler, die sich auf Apotheken und andere Gesundheitsdienstleister spezialisiert haben.

Die Interessenvereinigung wurde Jeinsen zufolge ursprünglich gegründet, um professionelle Absicherung akademischer und handwerklicher Heilberufe zu fördern und Apothekern und anderen Heilberufen maßgeschneiderte Versicherungen anzubieten. „Apotheken unterliegen ganz eigenen rechtlichen Bedingungen und Kammervorgaben. Das erfordert auch eine spezifische Absicherung. Denn welche 'normale' Versicherung passt sich schon an die Apothekenbetriebsordnung an? Genau das ist aber nötig“, sagt Jeinsen.

Schwankende Lagerbestände, defekte Kühlschränke, Vorgaben von Amtsapothekern oder Pharmazieräten, Wiedereröffnungsrevisionen und Gutachterverfahren kollidierten in aller Regel mit Standard-Gewerbeversicherungen. „Die Kosten, die sich im Schadensfall aus diesem Missverhältnis ergeben, müssen Apothekerinnen und Apotheker tragen“, betont der Versicherungsmakler. Eine Spezialversicherung für Botendienste, die Dienstreise-Kasko für Apotheken, war das erste Projekt des Vereins.