Online-Auktionshaus

Ebay-Händler bietet sechs Apotheken-Domains

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Berlin -

Gibt es Apotheker, beispielsweise in Wiesbaden oder Mannheim, die eine neue Domain für ihren Webauftritt brauchen? Diese Frage stellt sich gerade Hajo Pier. Der EDV-Leiter des Freiburger Verlags besitzt aus einer früheren beruflichen Tätigkeit noch sechs Apotheken-Domains, die er nicht benötigt. Bis Freitagabend können Interessierte auf der Handelsplattform Ebay noch für die Webadressen bieten.

Auch wenn es vermutlich nichts gibt, das im Online-Auktionshaus Ebay nicht angeboten wird, handelt es sich bei den gehandelten Dingen meist um handfeste Gegenstände. Wer allerdings bei Piers Auktion zuschlägt, darf sich anschließend stolzer Besitzer einer Domain wie centerapotheken.de oder augsburg-apotheke.de nennen. Ab 50 Euro werden Gebote entgegengenommen. Wer ein Wettbieten vermeiden will, kann auch für einen Sofortpreis von 2000 Euro pro Webadresse zuschlagen.

Anbieter Pier betrieb vor gut zehn Jahren seine eigene Multimedia-Firma, in der hauptsächlich Lernsoftware programmiert wurde. Über den Freundeskreis kam eine Zusammenarbeit mit einem Unternehmen zustande, das auf Marketing für Apotheken spezialisiert war. „Wir haben Webauftritte umgesetzt, meist für Apotheken in Einkaufszentren“, erinnert sich Pier. Aus dieser Zeit blieben die sechs Domains als „Relikte“ in seinem Besitz. Früher seien es noch einige mehr gewiesen, aber einen Teil habe er den jeweiligen Apotheken damals zurückgeben können.

„Ich brauche die übriggebliebenen Webadressen nicht und Ebay ist die einfachste Methode, sie einem breiten Publikum anzubieten“, erläutert der EDV-Experte. In den vergangenen Jahren habe niemand Interesse an den Domains gezeigt, allerdings habe er diese bisher auch nicht aktiv angeboten. Den Einstiegspreis von 50 Euro legte Pier nach eigenem Bauchgefühl fest: „Schließlich habe ich bisher noch nie Webadressen verkauft und keine Erfahrungen damit, was ein angemessener Preis wäre.“ Einen Fünfziger sollte ein Interessent schon erübrigen können, findet Pier.

Wer sich die Domains sichert, muss nicht nur den Kaufpreis, sondern auch eine jährliche Gebühr bezahlen. „Man muss die Adressen bei einem Provider registrieren“, so Pier. Dies laufe dann meist über Deutschlands größte Domainverwaltungs-Gesellschaft, die Denic. Ohne entsprechende Registrierung würden die Domains verfallen. „Ich bezahle pro Domain aktuell etwa 2,30 Euro pro Jahr“, stellt Pier klar, dass den Käufer hier keine horrenden jährlichen Gebühren erwarten. Rechtliche Probleme mit dem Handel von Webadressen gibt es keine: „Das Ganze läuft über mein angemeldetes Gewerbe. Deswegen muss ich beim Verkauf auch Rechnungen ausstellen. Davon abgesehen ist es sehr unkompliziert.“

Der EDV-Experte sieht sein Angebot vor allem als „Aufräumaktion“ im Privatbesitz. Große Gewinne erwartet Pier sich nicht von den Verkäufen. „Ich träume von einem eigenen Boot, aber dafür werden die Einnahmen wohl nicht reichen“, lacht der langjährige Ebay-Nutzer. Dabei sollen Boote im künftigen Berufsleben des Badeners eine große Rolle spielen. Beim Mediziner Ruediger Dahlke machte er eine Ausbildung im Bereich der Psychosomatik. Im kommenden Jahr will Pier Segeltörns anbieten, die die mentale Gesundheit der Teilnehmer fördern sollen.

„Wir werden uns auf die Spuren von Odysseus im Äolischen Meer bei Sizilien begeben. Auf ihrer persönlichen Odyssee können sich die Teilnehmer fragen, was das mit einem macht“, erläutert Pier seine Pläne. „Ich weiß, dass das viele für Esoterik halten, aber ich sehe das nicht so“, schiebt er hinterher. Später sollen auch Thementörns angeboten werden, beispielsweise mit osteopathischen Behandlungen und Yoga-Kursen. Doch das ist Zukunftsmusik. Zunächst hofft Pier, bis Freitagabend seine Domain-Relikte an den Mann zu bringen. „Sonst würden die Webadressen verfallen und irgendwann auf dem freien Markt landen.“

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