Ab heute bis April: TV-Spot und Plakate

DocMorris-Kampagne: Warten beim Arzt, Anstehen vor der Apotheke

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Berlin -

„Wer ins Bett gehört, sollte nicht zur Apotheke müssen.“ Mit diesem Plakatmotiv sorgte DocMorris vor etwas mehr zwei Jahren für Ärger bei den Apothekern. Mit seiner neuen Kampagne schlägt die Versender in dieselbe Kerbe – und diskreditiert die niedergelassenen Ärzte gleich mit. Neben TV-Spots und Social-Media-Clips sind auch Plakate geplant.

„Was ist eigentlich das Wichtigste im Leben?“, beginnt der neue Spot von DocMorris, um direkt aufzulösen: „Ich glaube, das Wichtigste im Leben ist: Leben.“ Das aber ist laut Kampagne gerade beim Thema Gesundheit oft gar nicht so einfach: „Alles wird doch digital, nur zu meinem Arzt gehe ich noch zu Fuß.“ Klar, vertraue man immer noch dem Doktortitel an der Wand, wenn es um Gesundheit gehe. „Aber muss ich wirklich immer da sitzen und auf diese Wand starren“, fragt sich die Stimme aus dem Off, während ein junger Mann in einem überfüllten Wartezimmer sitzt. „Warum nicht auch den Arzt per Videocall nach Hause holen – zu einer Zeit, zu der es mir passt?“

Szenenwechsel: Warteschlange vor der Apotheke: „Warum nicht auch das Rezept per App bekommen? Warum nicht selbst entscheiden, ob ich mein Medikament an der Apotheke oder an der Haustür kriege?“ Kranke Frau mit Taschentuch auf dem Sofa, kurz darauf beim freudigen Aufreißen eines Pakets. Und weiter: Gesundheit werde immer komplexer. „Können wir es da nicht wenigstens einfacher machen, an sie ranzukommen? Kann man Gesundheit nicht irgendwie neu denken? Lasst uns doch damit anfangen. Das neue Gesund: DocMorris.“

DocMorris hat das Ziel, sich von der reinen Versandapotheke weiterzuentwickeln zu einer Gesundheitsplattform. Im Sommer wurde Teleclinic übernommen, um Videosprechstunden anbieten zu können. Kurz vor Weihnachten ging DocMorris+ online. Auf dem Marktplatz sollen Apotheken, aber auch andere Gesundheitsdienstleister ihre Services anbieten.

Als Agentur der Versandapotheke erklärt Jung von Matt den Ansatz der Kampagne so: „Die Kampagne stellt Fragen, die auch durch Corona aktueller denn je geworden sind, in den Mittelpunkt: Warum müssen wir ständig in Wartezimmern sitzen? Gerade jetzt? Warum müssen wir für ein Rezept durch die halbe Stadt fahren? Warum ist Gesundheit einfach so wahnsinnig kompliziert?“ DocMorris sei die einfache Antwort auf all die schwierigen Fragen. „Denn: Vielleicht ist es an der Zeit, neu zu denken und den Status Quo des Gesundheitssystems zu hinterfragen. Denn Gesundheit sollte sich heute nach den Menschen richten – und nicht andersherum.“

Um die relevanten Zielgruppen anzusprechen, wurden verschiedene Werbemittel entwickelt, die deren speziellen Use-Case in den Mittelpunkt stellen. So entstanden laut Agentur alleine für den ersten Flight mehr als 50 Filmversionen und mehr als 200 Digital-Werbemittel.

TV-Spot

Der TV-Spot wird auf zahlreichen Sendern zu sehen sein: ARD, ZDF, Sat.1, Kabel eins, Sat1 Gold, Sixx, RTL, Vox, SRTL, N-tv, Nitro, RTL Plus, RTL 2, Sky, Welt, Tele5, DMAX und TLC. Ab dieser Woche läuft ein 40-Sekünder, ab 15. März wird der Clip noch drei Wochen lang in einer zehn Sekunden kürzeren Version zu sehen sein. Ab Donnerstag wird der Clipd zusätzlich auf den Seiten der Vermarkter Zattoo, Ad Alliance und Seven One zu sehen sein.

Plakate

Hier ist eine nationale Kampagne geplant – mit Präsenz in den größten 26 Städten, darunter Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Leipzig, Bremen, Dresden, Hannover und Nürnberg. Auf digitalen Displays sind es erheblich mehr Städte. Geplant sind Belegungen ebenfalls ab dieser Woche bis Ende März (KW 12).

„Gemeinsam mit Jung von Matt haben wir DocMorris aus dem E-Commerce in die Ära der Plattform-Ökonomie geholt und verlassen nun Schritt für Schritt das Wettbewerbsumfeld der Apotheken, um eine neue Ära der Gesundheit einzuleiten,“ sagt Gil Pfitzenmaier, Direktor Marketing bei DocMorris.

Agenturchefin Dörte Spengler-Ahrens sagt: „Mit der strategischen Positionierung und der begleitenden Kommunikation schaffen wir Momentum für eines der innovativsten Angebote im Health-Bereich und bringen den Menschen eine neue Vision für ihre persönliche Gesundheit näher. Gerade jetzt wird klar, dass auch unser Gesundheitssystem eine tiefgreifende Transformation durchleben und die Chancen der Digitalisierung ergreifen muss, um moderne Lösungen für Menschen zu schaffen.“

2018 hatte DocMorris mit dem Slogan provoziert: „Wer ins Bett gehört, sollte nicht zur Apotheke müssen.“ Auf dem Plakat, das zumindest in Hessen und in Sachsen gesichtet wurde, war eine Frau im Bett zu sehen, auf dem Nachttisch standen ACC akut sowie Wick Vaporub.

Parallel gab es Poster mit einer ländlichen Idylle und dem Claim „Nähe ist keine Frage der Entfernung“ sowie einer jungen Frau und dem Spruch „Persönlich, individuell, vertrauensvoll. Eben typisch DocMorris.“ 2017 hatte DocMorris versucht, sich mit dem Slogan „Und wie geht‘s uns morgen?“ als Innovationsmotor zu positionieren.

Später stand das E-Rezept im Vordergrund, vor einem Jahr hieß es etwa: „E-Mail. E-Banking. E-Mobilität. Ganz einfach normal. Das E-Rezept kommt.“

Zuletzt wurde Corona aufgegriffen: „Online ist Abstand Halten noch einfacher“, titelte ein Motiv von DocMorris. Das zweite Plakat wurde konkreter: „Online zum Arzt und zur Apotheke. Ganz normal.“ Beide Varianten waren schlicht gehalten, mit weißen Buchstaben auf grünem Grund und nur dem DocMorris-Logo und URL als Absender.

 

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