Apobank-Umfrage

Die Träume der Apotheker

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Berlin -

Apotheker träumen von Familie und Sicherheit – und ein bisschen mehr Geld wäre schön. Erstaunlich: Je älter die Apotheker sind, desto weniger sind sie bereit, ihren Beruf jungen Menschen zu empfehlen. Zu diesem Ergebnis kommt die Apobank-Studie „Inside Heilberuf“. Reizthemen sind die nervige Bürokratie und fehlende Zeit für Patienten.

Was ist wichtig im Leben? Das wurden 500 Heilberufler gefragt – Apotheker, Allgemein-, Fach- und Zahnärzte und Studierende dieser Berufsgruppen. Familienleben ist mit Abstand wichtiger als die berufliche Karriere – für 91 Prozent der Heilberufler stehen Familie und Partnerschaft ganz klar auf Platz 1 in ihrem Leben. Betrachtet man dabei nur die Apotheker, liegt der Wert sogar bei 94 Prozent.

92 Prozent der Apotheker halten finanzielle Sicherheit und eine vernünftige Altersvorsorge für unverzichtbar, die Gesamtzahl aller Heilberufler liegt bei 85 Prozent. Für Frauen (88 Prozent) sind finanzielle Sicherheit und Altersvorsorge wichtiger als für die männlichen Kollegen (83 Prozent). Überdurchschnittlich ist in dieser Berufsgruppe auch der Wunsch nach mehr Geld: Während 71 Prozent der Befragten gerne mehr Einkommen hätten, sind es bei den Apothekern 81 Prozent.

Platz 3 der Ergebnisse ist keine große Überraschung: 83 Prozent der Befragten haben ihren Beruf ergriffen, weil sie Menschen helfen und heilen möchten. Doch nach dem Helfen kommt gleich das Vergnügen: 77 Prozent geben an, dass ihnen Freizeit wichtig sei, gefolgt von gesunder Lebensweise und persönlicher Fitness (75 Prozent). Ganz unten auf der Liste der wichtigen Dinge im Leben eines Apothekers stehen ein „repräsentativer Lifestyle“ (13 Prozent), gefolgt vom Wunsch, zeitweise im Ausland zu arbeiten oder zu leben (16 Prozent) und dem Plan, unternehmerisch tätig zu sein (31 Prozent).

Zwiespältig sind die Antworten, wenn es um die Zufriedenheit der Heilberufler mit ihrer aktuellen beruflichen Situation und die Weiterempfehlung des Berufs geht: 62 Prozent der Befragten bezeichnen sich selbst als „zufrieden“, das bedeutet, dass sechs von zehn Apothekern nichts an ihrem beruflichen Leben auszusetzen haben.

Allerdings sinken die Zufriedenheitswerte mit dem Alter. Und bei der Frage „Würden Sie Ihren Beruf weiterempfehlen?“ sagen nur noch 37 Prozent der Apotheker „Ja“, 34 Prozent antworteten mit „Nein“ und 29 Prozent waren diesbezüglich unentschlossen. Eine Begründung hierfür könnte sein, dass viele Apotheker die Ungewissheit der Marktentwicklung fürchten.

Zum Vergleich: Fach- und Allgemeinärzte sind, was die Weiterempfehlung ihres Berufes betrifft, optimistischer. 70 Prozent der befragten Allgemeinärzte würden ihren Beruf weiterempfehlen. Bei den Fachärzten sind es immerhin noch 62 Prozent und 50 Prozent bei den Zahnärzte.

Wo wollen Apotheker am liebsten wohnen? 14 Prozent der befragten Heilberufler träumen vom Leben auf dem Land – aber nur die Hälfte davon würde dort auch gerne ihrem Beruf nachgehen. Der Traum-Arbeitsplatz befindet sich in einer Stadt mittlerer Größe (20.000 bis unter 100.000 Einwohner). Studenten begeistern sich am wenigsten fürs Landleben, nur neun Prozent würden sich für einen Job dort entscheiden. Jeder Zweite möchte lieber in die Großstadt.

Zwischen den Geschlechtern herrscht laut Umfrage bei den wichtigsten Themen weitgehende Übereinstimmung. Männer zeigen sich etwas technikaffiner: Für 66 Prozent der Männer ist technologischer Fortschritt wichtig, bei den Frauen sind es 53 Prozent.

Dafür gaben die befragten Frauen öfter an, dass ihnen Umweltschutz und nachhaltiger Lebensstil wichtig sei (65 Prozent Zustimmung bei den Frauen, 56 Prozent bei den Männern). Und in einem sind sich alle einig: 71 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Zeit für ihre Patienten – 87 Prozent weniger Bürokratie (Dokumentation und Verwaltungsarbeit).

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