Geheimstufe 1 bei Dreharbeiten

Die Hollywood-Apotheke von Berlin APOTHEKE ADHOC, 29.07.2018 11:01 Uhr

Berlin - 

Drehort Apotheke – in der schicken Friedrichstadt-Apotheke in Berlin werden immer wieder Werbespots gedreht. Weil die Offizin so schön ist. Alles perfekt weiß und clean, keine ramschigen Schütten oder Aufsteller beleidigen das Auge. Gerade fanden wieder Dreharbeiten statt – diesmal unter höchster Geheimhaltungsstufe.

In Berlin wird oft gedreht. Tolle Kulissen, coole Häuser und noch coolere Menschen, der Rest der Welt wird staunen, wenn der Film in die Kinos kommt. Was andernorts Begeisterung hervorruft, lässt Hauptstädter nur noch müde lächeln. Zumal die Anweisungen der Produktionsfirmen recht drastisch sein können.

Sie reichen von „Bitte bleiben Sie zwischen 9 und 11 Uhr in Ihren Häusern“ (Kein Problem, man hat ja sonst nichts vor) bis „Nehmen Sie die Wäsche vom Balkon“ (Kein Problem, im Schlafzimmer sieht der Wäschestand eh hübscher aus). Parkplätze gibt es sowieso keine mehr, sobald die Riesen-LKW anrücken. Der Ton der Informationen lässt häufig zu wünschen übrig. Die Anwohner sollen spuren. Hollywood, so haben viele Berliner gelernt, kann anstrengend sein.

Nicht so in der Glinkastraße in Berlin-Mitte. Dort sind Dreharbeiten perfekt durchorganisiert. Herumtrödeln gilt nicht, denn in der Friedrichstadt-Apotheke darf strikt nur nach Geschäftsschluss gedreht werden. Zeit ist Geld. Gerade war wieder ein 40-köpfiges Drehteam da. Die Nachbarn fühlten sich nicht gestört, denn es ist weitgehend eine Geschäftsgegend. Gegenüber befindet sich die Botschaft Nordkoreas, mit „City Hostel“ auf dem Gelände.

Apotheker Roland Schmidt erzählt: „Die Vorbereitungen gingen nachmittags los, der Dreh startete um 19 Uhr und ging bis 23 Uhr.“ Die Profis brachten ein Stromaggregat mit, die Straße wurde vorübergehend gesperrt. Schmidt sagt: „Es war beeindruckend wie alles ineinander griff. Das Team wollte das Tageslicht ausnutzen.“ Welches Unternehmen gedreht hat, ist streng geheim. Nur so viel sei verraten: Es ist ein internationaler Werbespot, der in vielen Ländern laufen wird.

Für Apotheker Schmidt und sein Team sind Dreharbeiten nichts Neues. Auch Johnson & Johnson und Apple haben die tolle Location schon als Kulisse für ihre Werbespots genutzt. Für das Team herrscht am Drehtag Alarmstufe 1, die Mitarbeiter müssen aufpassen, dass alles gut geschützt wird und niemand aus dem Drehteam in die Räume hinter der Offizin gelangt. Im Filmbusiness ist Vieles geheim, so auch das Honorar, das es für die Nutzung der von den Berliner Architekten Wiewiorra, Hopp und Schwark gestalteten Offizin gibt. Apotheker Schmidt bezahlt damit seine Mitarbeiter, die freiwillig länger bleiben, die Arzneimittel weitgehend und je nach Wunsch des Produktionsteams vorübergehend ausräumen. Und hinterher wieder geduldig einräumen.

„Wir haben viele Anfragen von Drehteams“, erzählt Schmidt. Möglich sind aber nur kurze Drehs, weil die Apotheke ihre Öffnungszeiten einhält. Kunden und Drehteams sind begeistert vom Ambiente der Friedrichstadt-Apotheke. Ihre wechselvolle Geschichte begann im frühen 18. Jahrhundert. Bis zum heutigen Tag versuchten viele Apotheker ihr Glück mit dem Standort, seit 1998 arbeitet hier Apotheker Roland Schmidt mit seinem Team.