Österreich

Corona-Impfung: Verbandspräsident unter Beschuss APOTHEKE ADHOC, 26.01.2021 13:00 Uhr

Schon geimpft: Jürgen Rehak, Präsident des Österreichischen Apothekerverbands, hat sich und sein Team impfen lassen – einschließlich Partnerin, die eigentlich in Niederösterreich lebt. Foto: Österreichischer Apothekerverband
Berlin - 

In einigen österreichischen Bundesländern können sich bereits Apotheker und ihre Mitarbeiter impfen lassen. Pharmazeuten aus anderen Regionen schauen offenbar genau hin, wer eine Spritze erhält. Jetzt musste Jürgen Rehak, Präsident des Österreichischen Apothekerverbands, erklären, warum seine Lebensgefährtin aus Niederösterreich sechs Stunden fährt, um sich in einem anderen Bundesland ebenfalls eine Impfung zu sichern.

Um eine Impfung zu erhalten, muss man sich in Österreich wie hierzulande vorher anmelden. Rehak nutzte die Chance und tat dies für sich und sein Team der Rheinapotheke in Höchst bei Bregenz. Bei Facebook veröffentlichte laut einem Medienbericht allerdings auch seine Lebensgefährtin, die eine eigene Apotheke in Niederösterreich führt, dass sie sechs Stunden für die Impfung gefahren sei. Das sorgte für Diskussionen, der Post ist mittlerweile gelöscht.

Der Apothekerverband rechtfertigt sich: „In Österreich liegt die Organisation der Impfung der Bevölkerung bei den Bundesländern“, sagt ein Sprecher. Das Land Vorarlberg habe und Apotheker auf Stufe 1 der Priorisierung eingereiht, weil in Apotheken ein erhöhtes Ansteckungsrisiko bestehe und sie zur kritischen Infrastruktur gehörten. „Daher wurde Präsident Rehak mit seinem gesamten Team zur Impfung eingeladen. Da seine Lebensgefährtin, ebenfalls Apothekerin, regelmäßig in seiner Apotheke mitarbeitet, hat auch sie an der Impfaktion des Landes teilgenommen.“

Rehak sieht keinen Grund für Diskussionen: Er selbst habe sie zur Impfung angemeldet, sagte er gegenüber dem Branchendienst Relatus. Zuvor habe es durch die Vorarlberger Landesregierung eine Einladung gegeben, die für alle in der Apotheke Beschäftigten gelte. „Diese Aktion war breit angelegt, um die gesamte Infrastruktur des Gesundheitsbereiches zu impfen. Es gab keine Einschränkungen oder Informationen darüber, dass der Impfstoff knapp wäre.“ Wie seine Partnerin eine eigene Apotheke in Niederösterreich führen kann und gleichzeitig auch in Vorarlberg aushilft, erklärt er demnach so: „Aufgrund meiner beruflichen Reisen nach Wien pendle ich sicher mehr und helfe auch immer wieder in ihrer Apotheke aus. Ab und zu ist sie aber auch in Vorarlberg.“