Ausgaben niedriger als erwartet

Apotheken verteilen 330 Millionen FFP2-Masken

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Berlin -

Die Apotheken haben von Januar bis März rund 330 Millionen FFP2-Masken an Risikopatient:innen und ALG-II-Empänger:innen abgegeben. Das geht aus aktualisierten Zahlen des Bundesamts für Soziale Sicherung (BAS) hervor. Nach Berechnungen von APOTHEKE ADHOC belaufen sich die Gesamtkosten für die Aktion bislang auf rund 1,5 Milliarden Euro.

Im Januar und Februar sowie in der zweiten Runde ab Mitte Februar bis Mitte April konnten ältere Versicherte sowie Risikopatient:innen jeweils sechs FFP2-Masken kostenlos in der Apotheke abholen. Die Kassen hatten hierzu fälschungssichere Coupons verschickt. Für die erste Tranche der Berechtigungsscheine erhielten die Apotheken sechs Euro pro Maske. Da die Versicherten pro Set eine Eigenbeteiligung von 2 Euro leisten mussten, werden pro Set 34 Euro an die Apotheken ausgeschüttet. 28 Millionen Coupons 1 wurden eingelöst im Gegenwert von knapp 970 Millionen Euro.

Weil die Einkaufspreise für FFP2-Masken zwischenzeitlich stark gesunken waren, korrigierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch den Erstattungspreis nach unten. Für die zweite Tranche konnten die Apotheken nur noch 3,90 Euro pro Maske abrechnen; pro Set also abzüglich der Eigenbeteiligung 21,40 Euro. Im Februar und März wurden insgesamt 22,7 Millionen Coupons eingelöst, die Ausgaben beliefen sich demnach auf 485 Millionen Euro. Die Zahlen aus dem April liegen noch nicht vor.

Zusammen mit der Preissenkung wurde der Kreis der Bezugsberechtigten erweitert. Da im öffentlichen Raum vielerorts eine Maskenpflicht eingeführt wurde, erhielten ALG-II-Empfänger:innen Anspruch auf einmalig zehn FFP2-Masken. Von den rund fünf Millionen Berechtigten haben laut BAS-Zahlen nur knapp die Hälfte (2,4 Millionen) im März ihre Berechtigungsscheine in Apotheken eingelöst. Bei einem Erstattungspreis von ebenfalls 3,90 Euro pro Maske belaufen sich die Gesamtausgaben für den Bund auf knapp 95 Millionen Euro.

Ausgeschüttet wurde monatlich an drei Terminen. Die Gesamtausgaben belaufen sich laut BAS bislang auf 1,55 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich allerdings um Bruttokosten, die Apotheken müssen noch die Umsatzsteuer auf die Maskenpauschale abführen – und Einkommenssteuer auf ihren Gewinn.

Die Regierung hatte für die Gesamtaktion Kosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro veranschlagt. Dieser Betrag dürfte in der Schlussrechnung deutlich unterschritten werden. Sollte zum Beispiel die gleiche Anzahl an Coupons 2 eingelöst werden wie in der ersten Tranche, würden die Apotheken im April noch einmal 5,7 Millionen Sets im Wert von 122 Millionen Euro abrechnen.

Auch die Berechtigungsscheine für die ALG-II-Empfänger könnten im April noch mit abgerechnet werden. Sollten tatsächlich alle ihre Masken abgeholt haben, kämen noch einmal 67 Millionen Euro dazu. Unter dem Strich beliefen sich die Gesamtausgaben dann auf 1,7 Milliarden Euro – immer noch sehr viel Geld, aber deutlich weniger als zunächst geschätzt.

 

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