APOTHEKE ADHOC Umfrage

Cyber-Attacken: Schwachstelle Offizin APOTHEKE ADHOC, 15.06.2016 12:30 Uhr

Berlin - 

Computerviren machen auch vor Apotheken nicht Halt. Seit Ende 2015 ist der Versand von Spam-Mails wieder gestiegen. Aktuell sorgt ein Verschlüsselungstrojaner getarnt in einer E-Mail mit Bewerbungsanschreiben für Unruhe. Laut einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC erwartet jeder dritte Teilnehmer, dass Sicherheitsprobleme massiv zunehmen werden.

Jeder zweite Umfrageteilnehmer sieht eine Gefahr durch Computerviren in der Offizin: 43 Prozent gab an, dass das Risiko sehr groß sei und Apotheken viele Schwachstellen hätten. 5 Prozent sehen in Cyber-Attacken ebenfalls eine Bedrohung; sie halten Apotheken aber für gewappnet.

20 Prozent halten das Risiko für kontrollierbar, wenn „IT-Hygiene“ im Einsatz ist. Experten zufolge geht eine große Gefahr von veralteten PCs und nicht aktuellen Softwareversionen aus. Auch an die Aktualisierung des Betriebssystems und der passenden Treiber für speziell in der Apotheke verwendete Geräte wie Rezeptdrucker, Touch-Bildschirme und Scanner muss gedacht werden.

1 Prozent hatte dazu keine Meinung. An der Umfrage haben am 14. und 15. Juni 198 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teilgenommen.

Gleich mehrere Apotheken waren in den vergangenen Tagen Opfer von Hackerangriffen. Apotheker Christian Arthen hat einen Totalabsturz seiner Apothekensoftware von ADG erlebt. Zweieinhalb Tage konnte er nicht auf sein Bestellsystem zugreifen und musste Kunden zur Konkurrenz schicken. Schuld daran war eine Verschlüsselungssoftware.

Viren seien ein Problem in der gesamten IT-Landschaft, sagte Firmenchef Joachim von Morstein. „In den uns bekannten Fällen wurde das System durch das Öffnen von E-Mail-Anhängen, die unter anderem als Bewerbung getarnt waren, und durch das Surfen auf virenverseuchten Webseiten infiziert.

Arthen konnte auf keine Programme mehr zugreifen. Ähnlich wie das Computer-Virus „Locky“ forderte die Software über einen Link zu einer Internetseite ein „Lösegeld“, das mit Bitcoins bezahlt werden sollte. Dies kam für den Apotheker aber nicht in Frage. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) empfiehlt, sich nicht auf einen Deal mit den Kriminellen einzulassen.