Neueröffnung

Suche Approbierten, biete Wohnung Silvia Meixner, 04.09.2018 15:02 Uhr

Berlin - 

Im Apothekengeschäft ist er ein alter Hase – und ein freundlicher noch dazu. Apotheker Christian Kraus aus Pforzheim hat gerade seine vierte Offizin eröffnet. Apotheker auf Jobsuche sollten sich die Schwarzwald-Apotheke in Straubenhardt-Schwann genauer ansehen. Denn zum Arbeitsplatz in einem ausgesucht netten Team gibt es auf Wunsch auch eine Traumwohnung.

Straubenhardt-wo? Der Ort feierte in diesem Jahr seinen 650. Geburtstag und liegt im Enzkreis. Der wiederum liegt in Baden-Württemberg, in der Nähe von Pforzheim. Rund 11.000 Menschen leben hier. Vor der Übernahme der Schwarzwald-Apotheke hat Kraus selbstverständlich seine Hausaufgaben gemacht. Er hat die Zahlen gecheckt und eine professionelle Standortanalyse durchführen lassen. Mit Passantenbefragungen und genauen Zahlen darüber, wie viele Menschen zur Zielgruppe der Apothekenkunden gehören und wie die Ärztesituation im Umfeld ist. „Dabei ist es auch wichtig zu wissen, was die Ärzte planen, ob sie in Ruhestand gehen oder neue dazukommen.“

Für Kraus ist die Schwarzwald-Apotheke Nummer 4 in seinem Portfolio. In Pforzheim betreibt der 41-Jährige drei weitere: die Apotheke im Kaufland, die Apotheke im Arlinger und die Apotheke am Markt. Seine erste, die im Arlinger, eröffnete er vor zehn Jahren. „Ich kenne meinen Vorgänger in der Schwarzwald-Apotheke schon seit langem“, sagt er. „Als er mir erzählte, dass er und seine Frau, beide Apotheker, nach 22 Jahren in Ruhestand gehen möchten, musste ich nicht lange überlegen. Ich wusste, dass das Unternehmen gut läuft.“

Die Übergabe verlief harmonisch, die ehemaligen Besitzer sind allerdings aus Straubenhardt-Schwann weggezogen. „Sie haben über der Apotheke gewohnt“, sagt Kraus. Und als Apotheker im Ruhestand möchte man vermutlich seine Ruhe und nicht nachts herausgeklingelt werden, nur weil es für die Patienten so praktisch ist. Daran kann sich gerne der oder die „Neue“ gewöhnen.

„Wir suchen einen Apotheker oder eine Apothekerin“, sagt Kraus. Und rührt eifrig die Werbetrommel für den Standort. „Viele junge Familien siedeln sich hier an, weil die Anbindung nach Pforzheim oder Stuttgart gut ist. Man wohnt auf dem Land und ist schnell in der Stadt. Außerdem gibt es ausreichend Ärzte, Kindergartenplätze, Geschäfte, eine funktionierende Infrastruktur eben.“

Kraus ist Apotheker in der vierten Generation. Schon von Kindesbeinen an erlebte er den Betrieb seiner Eltern, ein anderer Beruf kam für ihn nie in Frage. Alle vier Apotheken liegen im Westen von Pforzheim und sind rund fünf Minuten Autofahrt voneinander entfernt. Für den Unternehmer hat das viele Pluspunkte: „Wir können zum Beispiel die Synergieeffekte bei der EDV und bei den Bestellungen nutzen. Es lohnt sich, hier Filialen zu betreiben.“ Das Team seines Vorgängers hat er komplett übernommen, fünf PTA, alle Teilzeitkräfte, freuen sich über ihren neuen Chef. Er änderte sofort die Öffnungszeiten, die Apotheke hat jetzt von Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr durchgängig geöffnet. „Wir haben jetzt auch Mittwoch nachmittags geöffnet, das ist einfach zeitgemäß. Die Kunden freuen sich darüber.“

Schlaflose Nächte hatte er keine. „Ich war vor dem Start natürlich ein bisschen aufgeregt, aber es war eine positive Anspannung. Ich habe ein ganz tolles Team, das harmonisch arbeitet.“ Das sei auch in seinen drei anderen Apotheken so. „Wir hatten noch nie Fachkräftemangel. Wann immer jemand neu anfängt, gibt es Anfragen von ehemaligen Kollegen des neuen Mitarbeiters, ob nicht etwas frei bei uns sei, weil sie gehört hätten, dass bei uns die Arbeit so viel Spaß macht.“

Für die Kunden gibt es in den ersten zwei Wochen auf diverse Artikel 20 Prozent Rabatt. So richtig gefeiert wird demnächst, wenn nach den großen Ferien wieder alle da sind. „Mit Hüpfburg, Kinderschminken, Imbiss und Getränken.“ Gerne hätte er auch seine Vorgänger begrüßt, doch die sind verreist. „Sie haben die Apotheke sehr gut geführt, waren im Ort beliebt.“

Apotheker Kraus ist optimistisch, sich aber gleichzeitig der großen Verantwortung bewusst: „Es sind große Fußstapfen, in die ich trete.“ Die Übergaben sei hochprofessionell verlaufen: „Es gab überhaupt keine Reibungspunkte.“

Zum großen Glück fehlt jetzt nur noch ein neuer Apotheker oder eine neue Apothekerin. Gerne jemand, der eine Familie plant, so Kraus. Platz genug ist in der 200-Quadratmeter-Wohnung mit Garten (Kaltmiete: 1350 Euro) bestimmt für alle.